Pass Away – Thirty Nine (2021, Suburbia Records)

Wenn sich Bands als Nebenprojekte kreativ zuverlässiger Genre-Vorkämpfer bilden, ist Neugier auf Fanseite Programm. So auch bei PASS AWAY, 2013 initiiert von Sänger/Gitarrist Mike Ireland (I AM THE AVALANCHE) und Drummer/Keyboarder Eric Fairchild (eigentlich Bassist bei CRIME IN STEREO). In Ergänzung mit Co-Frontmann/Bassist Johnny Nichols ergibt sich ein Dreigestirn, das die musikalische Präferenz durch verschiedene Einflussgrößen und persönliche Texte variiert.

Referenzen, sofern es sie braucht, finden sich, neben den hauptsächlichen Bands der Akteure, in THE MENZINGERS, RED CITY RADIO oder IRON CHIC. Auch das verdeutlicht: „Thirty Nine“, Zweit-Langspieler der New Yorker, ist keine Party-Granate, dafür ein, der Begriff möge entschuldigt werden, reifes Werk mit Blick auf eine möglichst breite Atmosphäre. Das zeigt sich unter anderem bei zart gestreuten Americana-Momenten, etwa beim zurückgenommenen Opener „Chic’s Beach“, der Single „Moss Bar“ oder dem mehrstimmig geschmetterten Tresen-Brecher „Bushwick“ (Anspieltipp I.).

Etwas flotter – und mit Alternative-Anleihen, die zum Abschluss zudem bei „Brooklyn Psychotherapy“ durchscheinen – geht es bei „Blue Drinks“ zu. Auch „Bartender’s Lament“, das hymnische „St. James“ (Anspieltipp II) oder „Oreo“ (Anspieltipp III) setzen auf die punkige Basis. Es ist diese Wandlungsfähigkeit, gepaart mit sicherem Gespür für packende instrumentale Interaktion, die PASS AWAY als sichere Bank neben den vorangegangen angeführten Karohemd-Punk-Klassikern positionieren. Die Neugier ist hier also absolut gerechtfertigt.  

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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