Paranormal Activity 3 (USA 2011)

paranormal-activity-3So lange sich die minimalistische Found Footage-Geisterbahn „Paranormal Activity“ erfolgreich ausbauen lässt, ist ein Ende der dämonischen Heimsuchungen nicht abzusehen. Dass diese mit jedem weiteren Teil – abgesehen vom offiziellen japanischen Ableger „Tokyo Nights“ – tiefer in die Vergangenheit blicken, beschert der kommerziellen Einfuhr keinen Abbruch. Der dritte (amerikanische) Part der Reihe widmet sich der Kindheit der geistergeplagten Schwestern Katie und Kristi, bringt die Vorgänger durch den eher plumpen Versuch eines erklärenden Rahmens aber nachträglich um ihre unberechenbare Wirkweise.

Das Regisseurs-Duo Ariel Schulman und Henry Joost, die auch für den vierten Aufguss des Themas verpflichtet werden konnten, setzen deutlicher als die Vorläufer auf computerunterstützte Spezialeffekte und lassen schon mal das Interieur des Kinderzimmers von Geisterhand durch die Luft sausen. Der wiederum von Oren Peli, dem Begründer der Saga, produzierte Schocker rückt vom vorgegebenen Rahmen zwar kaum ab, reduziert die Figuren aber überdeutlich zu Beiwerk der supernaturalen Ereignisse. Die Atmosphäre ist damit längst nicht so intensiv wie zuvor.

Der Zuschauer wird allein auf die Erwartung getrimmt, dass sich irgendwo im Bild eine Spur der mysteriösen Präsenz zeigt. Dass das Videomaterial dabei seltsam poliert und Fehlerfrei wirkt, ist lediglich ein weiteres Versäumnis der Macher. Aber die Geschichte ist auch in dieser Instanz ein Selbstläufer, wenn Katie (Chloe Csengery) und Kristi (Jessica Tyler Brown) 1988 erstmals mit der fremden Macht in Berührung kommen. Mutter Julie (Lauren Bittner) glaubt nicht an die Geschichten von der unsichtbaren Spukgestalt. Ihr Lebensgefährte Dennis (Christopher Nicholas Smith) hingegen greift neugierig zur Kamera.

Dessen Kumpel Randy (Dustin Ingram) macht den Spaß mit, muss den gefahrvollen Ernst aber bald am eigenen Leib spüren. Dass Kristi mit einem imaginären Freund namens Toby interagiert, schürt auch bei den zunehmend besorgten Eltern bald gesteigertes Unbehagen. Die in Hälfte zwei in reger Schlagzahl aufgefahrenen Tricks sind zweifelsfrei wirksam, anbei aber auch merklich kalkuliert. Das gilt vor allem für das Finale im Hause von Grandma Lois (Hallie Foote), wo vordergründige Effekte endgültig die Oberhand gewinnen. Von der schleichenden Zurückhaltung der Vorgänger hebt sich „Paranormal Activity 3“ damit doch ein Stück zu deutlich ab.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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