Pakt der Rache (USA 2011)

pakt-der-rache-cageDer hungrige Vogel greift an.

Nicolas Cage dreht und dreht. Qualität liefert der gefallene Oscar-Preisträger, der für „Leaving Las Vegas“ 1996 als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde, allerdings kaum noch. Fast verwunderlich scheint, dass Filmschund wie „Ghost Rider 2“ überhaupt noch ins Kino kommt. Vor allem, da ein beträchtlicher Teil der von Cages Mitwirkung überschatteten Werke sowieso nicht mehr auf großer Leinwand ausgewertet wird. Auch der Selbstjustiz-Thriller „Pakt der Rache“ erscheint hierzulande gleich auf DVD. Ausschlusskriterium ist das sicher nicht. Zu denken geben darf es trotzdem.

Im Gegensatz zu vielen seiner jüngeren Auftritte hält sich Cage in Sachen hemmungsloser Chargierung aber bedeckt. Neben ihm agiert eine Riege bewährter TV-Stars: Als seine Filmgattin tritt „Mad Men“-Star January Jones in Erscheinung, während in kleinen (unterbeschäftigten) Nebenrollen Jennifer Carpenter („Dexter“) und Harold Perrineau („Lost“) zu sehen sind. Cage spielt Englischlehrer Will Gerard. Der ist sozial engagiert, kultiviert und glücklich verheiratet. Bis Gemahlin Laura eines Abends Opfer eines Vergewaltigers wird. Kurz nach der schrecklichen Tat, noch im Krankenhaus, tritt der mysteriöse Simon (Guy Peare, „Lockout“) an ihn heran.

Er offeriert Will die Bestrafung des Schuldigen durch eine hinter ihm stehende Organisation. Als Gegenleistung verlangt Simon lediglich einen Gefallen. Der wird eingefordert, nachdem Will ein Foto mit der Leiche des Täters erhalten hat. Für Simon soll er daraufhin einen Brief in die Post geben. Aber hinter dem simplen Botendienst steht ein Mordauftrag. Will sträubt sich gegen den Einfluss des weit verzweigten Henkernetzwerks, schweigt sich vor der besorgten Laura jedoch aus. Als er sich weigert, selbst zum Täter zu werden, gerät er plötzlich unter Mordverdacht und ist gezwungen, der geheimen Viglantentruppe aus dem Verborgenen zuzusetzen.

Routinier Roger Donaldson („Bank Job“) deutet die Kontroversen des Stoffes lediglich an und serviert einen oberflächlichen Thriller mit Konzentration auf das psychologische Duell zwischen Will und Simon. Die Abhandlung der Geschichte bleibt konventionell, erhält durch die Kulisse New Orleans’ aber atmosphärische Hintergründe und stimmiges Lokalkolorit. Übers Mittelmaß schießt der Film jedoch zu keiner Zeit heraus. Unterstrichen wird dies besonders durch den überhasteten und in der Herleitung wenig plausiblen Showdown, der zudem eine fragwürdige Legitimation für Schießtraining und Waffenbesitz liefert. Ein letztlich beliebiges Werk mit dezentem Cage und soliden Spannungsmomenten.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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