Die Generation X brachte in rauen Massen Bands hervor, die sich gegen das degenerative Erwachsensein sträubten. Manche von ihnen wurden auf diesen Wegen Millionäre, die meisten jedoch blieben auf der Strecke. Dies Schicksal ereilte auch PARADE OF LOSERS, kurz P.O.L. Die Kalifornier begannen ihren kurzen Werdegang Mitte der Neunziger, bekamen einen Plattenvertrag, veröffentlichten und waren irgendwann einfach verschwunden. Zurück blieben ihr selbstbetiteltes Debütalbum, ein paar erinnerungswürdige Hits und der Nachgeschmack einer augenzwinkernd konventionellen Schnodder-Attitüde – mitsamt den Künstlernamen Tiny Jesus, Da Skunk, A-Man und Loopiss
An der Schnittstelle von MUCKY PUP, UGLY KID JOE und GREEN DAY feierten PARADE OF LOSERS ihre nicht ganz ernst gemeinte Mischung aus alternativem Rock und melodischem Punk. Die Texte spielen mit Gesellschafts- und Szeneklischees, sparen nicht an Schimpftiraden und machen über weite Strecken einfach Spaß. Der punkige Opener „Gutter“, das entspannt rockige „Stupid“ oder die stampfende Geschlechtskrankheitshymne „S.T.D.“ sind Songs, an die man sich gern zurückerinnert. Und obendrauf gibt’s noch ein Cover des TUBES-Klassikers „White Punks on Dope“. Auf Basis dieses Einstandes hätte mehr aus den vier Amis werden können. Da es aber augenscheinlich nicht geklappt hat, ist es eben an jenen auserwählten Kundigen, dem Geist der musizierenden Slacker zu gedenken.
Wertung: (7 / 10)