On the Last Day – Meaning in the Static (2006, Victory Records)

on-the-last-day-meaning-in-the-staticDer Hang zum Eigenplagiatismus hält Victory Records in festem Griff. Wieder ist es Kajal-Core, wieder eine Bande blasser Racker. Wie schrieb eine spöttische Stimme unlängst: Geschminkte Mädels, manche mit Schwanz, manche ohne. Nach dem Siegeszug von AIDEN sind ON THE LAST DAY der nächste Trittbrettfahrer. Auch ihr Album „Meaning in the Static“ vermengt kühn Indie-Rock mit Hardcore und Metal. Auf den elf Songs der Platte lässt sich von SILVERSTEIN bis BULLET FOR MY VALENTINE die übliche Referenzriege des Screamo erspähen. Alles beim
Alten also, alles nur geklaut? Nicht direkt, denn paradoxerweise führt die Band das Prinzip nicht an seine funktionalen Grenzen. Im Gegenteil.

Das überraschend souveräne Hitpotential des schwarz gescheitelten Fünfers schwingt sich von hymnischem Refrain zu wechselhaft geschrieenen und gesungenen Passagen. Neu ist das wahrlich nicht, obgleich musikalisch wie produktionstechnisch ansprechend verpackt. Mit der verhältnismäßig reifen Stimme von Sänger Geoffrey wahren ON THE LAST DAY die nötige Distanz zu den Labelkollegen und Wegbereitern von AIDEN. Wie weit es die Jungs aus Seattle mit ihrer durchschaubaren Adaptionstaktik bringen bleibt abzuwarten, für ihre Spötter gar auszuharren. „Meaning in the Static“ ist eine Platte, die ihrer Zielgruppe nichts abverlangt. Enttäuschungen sollten daher eigentlich ausgeschlossen sein.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

 

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