Off With Their Heads – From the Bottom (2008, No Idea Records)

off-with-their-heads-from-the-bottomGut Ding will Weile haben. Bei OFF WITH THEIR HEADS lagen zwischen Bandgründung und dem 2008 vorgestellten Debütlangspieler „From the Bottom“ rund sechs Jahre. Allzu eng sehen sollte man dies jedoch nicht. Denn Untätigkeit kann man den Jungs aus Minnesota nun wirklich nicht zum Vorwurf machen. Der Platte voraus gingen etliche 7″s und Splits, deren Kompilation („All Things Move Towards Their End“), die brillante „Hospitals“-EP sowie der Konzertmitschnitt „Live From Baltimore“. Das erste Album war also mehr die (vorläufige) Krönung oder das Tüpfelchen auf dem „i“. Und was für eins!

Ein Markenzeichen der textlich konstant depressive Gemütszustände verarbeitenden Punk-Rocker ist der stets hervorragende Auftakt. Die Opener sind kurz gehaltene, auf den Punkt maßgeschneiderte Hymnen, die als Wegzeiger nachfolgenden Hitmarathons unverzüglich für Begeisterung sorgen. Die Schwere der besungenen Abgründe steht dem immensen Spaßpotenzial dabei nicht im Wege. So ist das immergrüne „I Am You“ Startschuss eines schieren Feuerwerks schwer nach vorn gehender Brecher, die sich mit rüdem Sound, melodischer Souveränität und perfekt platzierten Chören ins Gedächtnis fräsen.

„Wrong“, „Until the Day“, „Fuck This, I’m Out“ oder „Ten Years Trouble“ animieren unverzüglich zur nachahmenden Stimmerhebung, während die üblichen Beiträge im gedrosselten Tempobereich („Keep Falling Down“, „Go On Git Now“) für zusätzliche Abwechslung und atmosphärische Breite sorgen. Weichspüler ist OFF WITH THEIR HEADS fremd und gängige Punk-Standards werden mit spürbarer Spielfreude und glänzendem Songwriting überwunden. Kurzum: Bei „From the Bottom“ passt einfach alles!

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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