Im Laufe ihres mittlerweile mehr als eine Dekade umspannenden Werdeganges wurden OFF WITH THEIR HEADS nie müde, über diverse 7″s die Vinyl-Fraktion zu beglücken. Noch bevor 2008 der erste Langspieler „From the Bottom“ erschien, hatte das Gespann mit „All Things Move Towards Their End“ im Jahr zuvor bereits ein kompiliertes Zeugnis diverser Mini- und Split-Outputs vorgelegt. Die Qualität des punkigen Sounds variiert dabei mitunter deutlich, die der Songs jedoch rangiert beständig am Rande der Begeisterungsfähigkeit. Mit dem schrammeligen, auf dem jüngsten Album „Home“ merklich geglätteter neu aufgelegten Klassiker „Janie“ wird die Messlatte gleich zum Auftakt beeindruckend hoch angesetzt.
In rund zwei Minuten keult sich die Band dabei durch ein schmerzlich offenherziges Eingeständnis von Selbstbetrug und Beziehungsscheitern. Die Mannen aus Minnesota beweisen bei aller deprimierenden Schwere ihrer Texte auch in der Folge gesteigerte Partytauglichkeit. Das von munterem Händeklatschen überschattete „Five Across the Eyes“ oder die treibenden „That Must Be Nigel With the Brie“, „Closed Early“ und „The Beijing Cocktail“ stehen stellvertretend für eine Fülle ‚garagiger‘ Hymnen, die niederschmetternde Gefühlswallungen beständig mit der Lust unterfüttern, die Fäuste in die Luft zu recken und sich Frustschübe lauthals von der Seele zu grölen.
Mit den langsameren Nummern „Don’t Laugh, I’m Totally Serious“ und „Sadie“ beweisen OFF WITH THEIR HEADS schlussendlich, dass sie auch die Variierung des Tempos mit schwelgerisch zelebrierter Leidensfähigkeit beherrschen. Abwechslung bringen sie zudem mit der bei „Fuck You, You T-Shirt Wearing Necktie Motherfucker“ und „Bar Close & the West Bank Bridge“ zum Einsatz kommenden Orgel ins Spiel. Ein insgesamt bunter Strauß also, der zwar nicht ganz an spätere Großtaten heranreicht, das immense Potenzial aber deutlich mehr als nur andeutet. Nicht zuletzt aufgrund der ungefilterten Rohheit eine ungemein intensive Scheibe.
Wertung: (7,5 / 10)