Nottingham – Talk to Strangers (2010, Oort Records)

Das Erwachsenwerden ist hartes Brot. Die Liebe sowieso. Und der Indie-beeinflusste Pop-Punk wirkt im x-ten Aufguss auch nicht unbedingt frischer. Dabei bringen NOTTINGHAM aus New Jersey das richtige Maß an Unaufgeregtheit mit, um in der Masse weichgespülter Gleichgesinnter nicht sang- und klanglos unterzugehen. Spielfreude und ein sicheres Gespür für abwechslungsreiche Melodien machen das Banddebüt „Talk to Strangers“ trotz einer gewissen grundlegenden Beliebigkeit zu einer soliden Angelegenheit, bei der Ecken und Kanten glücklicherweise nicht einer allzu glatten Produktion geopfert wurden.

Auf den Versuch der ganz großen emotionalen Gesten verzichtet die junge Combo konsequent. Stattdessen präsentieren sie eine Zurückhaltung, die ihnen aufgrund der Bodenständigkeit einerseits zum Vorteil gereift, andererseits aber auch den Nachteil mangelnder Höhepunkte mit sich bringt. Zwar spielen Beiträge wie „She’s (Not) the One“ oder „Dumb“ ihr Hitpotential solide aus und selbst ruhigere Nummern wie „Liar“ funktionieren frei von Kitsch und Überfrachtung, nur bietet „Talk to Strangers“ eben doch wieder nur bewährte Formeln ohne zwingend eigene Note.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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