NOFX sind NOFX sind NOFX. Seit so unglaublich vielen Jahren schon. Im ganzen Trubel verliert man manche Alben ihres Schaffens aus den Augen bzw. Ohren. Das letzte Album „Coaster“ war zum Beispiel kaum mehr als besserer Durchschnitt. Mit ihrem neuen Werk „Self Entitled“ geht die nimmermüde Truppe wieder ein paar Schritte zurück. Nicht qualitativ, eher musikalisch. Die neuen Songs klingen nicht so glatt wie zuletzt und es gibt nur zwei Songs, die sich nicht im Uptempo-Bereich wiederfinden. Auf Ska-lastige Zwischentöne wurde gleich komplett verzichtet.
So ungestüm und bratzig wie auf „Self Entitled“ haben NOFX schon länger nicht mehr geklungen. Die Songs wirken ein wenig störrischer und haben nicht diesen mittlerweile typischen, recht glatten Fat-Wreck-Sound. Aber es sind immer noch NOFX, mit Unterschieden im Detail. Die Stimme von Fat Mike klingt etwas belegter, nöliger. Vor allem beim großartigen „My Sycophant Others“. Das wäre mal wieder ein Hit, der auch über die Länge eines Albums Bestand haben könnte. Enormes Tempo, eine sichere Melodie und toller Wechselgesang zwischen Mike und Hefe.
Gleiches gilt natürlich auch für „Ronnie & Mags“ oder die krakelige Hymne „I, Fatty“. Ähnlich weit oben rangiert auch „She Didn’t Lose Her Baby“. Inhaltlich nimmt Fat Mike wieder mal kein Blatt vor dem Mund. Wobei sich die Aufreger im Rahmen halten, man kennt ihren eigenwilligen Humor. Insgesamt spielen NOFX auf „Self Entitled“ wieder mehr ihre Trümpfe aus. Das Album klingt nicht einfach nur nach dem nächsten NOFX-Output, auch wenn die Spielzeit von nicht mal einer halben Stunde so etwas vermuten lassen könnte. Derart kurzweilig aber waren die Jungs schon länger nicht mehr.
Wertung: (7,5 / 10)