Eines muss man diesen drei jungen Menschen schon lassen: Mit ihrem Namen haben sie wahrlich ins Schwarze getroffen. Schwärzer geht es schon gar nicht mehr. Und das macht sie gleich irgendwie sympathisch, oder lässt sie naiv erscheinen, ausreichend Gründe gibt es für beides. Ihre Ambitionen unterscheiden sich natürlich nicht von anderen Bands. Nennen wir mit JULI oder SILBERMOND die Kinder doch einfach mal beim Namen. REVOLVERHELD auch noch, nur dass hier eben mit Vanessa eine junge Frau am Mikro steht. Aber musikalisch ist das doch aus dem gleichen Holz geschnitzt.
NOCH NE BAND sind halt „noch so ne Band“. Vielleicht sind sie auf ihrem Debüt „Lampenfieber“ hin und wieder ein bisschen pop-punkiger unterwegs, wobei das heutzutage ja auch nichts mehr heißen muss. Aber in einem Stück wie „Mittendrin“ wird eben doch mal Gas gegeben, wobei genau jener Song auch unglaublich ruhige Passagen hat. Aber letztlich ist das alles austauschbar. Die Produktion klingt jederzeit auf Erfolg getrimmt. Ungeheuer klar, da wurden alle Ecken und Kanten im Studio artig weggeschmirgelt.
So die ganz großen Heuler, diese richtig ruhigen Songs mit ganz viel Gefühl, Streichern und sonstigem Pomp, das haben NOCH NE BAND noch nicht dabei. Noch wollen sie mit einer insgesamt rockigeren Note auf sich aufmerksam machen. Wobei es glatter eben nicht geht. Das trifft auch auf den Gesang zu. Manchmal merkt man, dass da doch ein gewisses Organ in der lieben Vanessa schlummert, doch dann klingt sie auch wieder wie eine Elfjährige, die ihre großen Vorbilder nachsingt. Unterm Strich ein okayes Rockalbum, welches trotz seiner Beliebigkeit nie wirklich nervt. Das mag zwar jetzt keine große Auszeichnung sein, aber all das geht doch weitaus schlimmer.
Wertung: (5,5 / 10)