No Use For a Name – More Betterness (1999, Fat Wreck)

no-use-for-a-name-more-betternessAls eine der ersten Bands auf Fat Wreck gehörten NO USE FOR A NAME zwangsläufig zum festen Kreis des Melo-Core, als Labelkollegen von LAGWAGON oder NOFX blieb der Truppe um Tony Sly auch gar nichts anderes übrig. Die EP „The Daily Grind“ war ihr Labeldebüt, es folgte der Quasi-Durchbruch mit „Leche Con Carne“ samt dem Überhit „Soulmate“ und dem nicht minder gelungenem, aber schon reduzierterem „Making Friends“. Die Zeit danach ist als eine Art Bruch zu sehen, in der Band hat es solche durch stetige Wechsel der Belegschaft ohnehin immer gegeben. Aber was dann folgte, entfernte sich stetig vom „klassischen“ Melo-Core. Das neue melancholisch angehauchte Gefühl kam erstmals richtig auf „More Betterness“ zum Vorschein, dem vielleicht bis heute besten NO USE FOR A NAME Album.

Es ist das Gesamtpaket, das diese Band von anderen unterscheidet. Musikalisch sind NO USE FOR A NAME vielfältiger und abwechslungsreicher als viele ihrer Kollegen, was erstmals richtig auf „More Betterness“ zu spüren war. Das Album ist von einem melancholischen Unterton geprägt, zudem wurde die frühere Geschwindigkeit etwas aus den Songs genommen. Stattdessen wurden bspw. Streicher eingebaut, was heutzutage nicht einmal mehr ungewöhnlich wäre. Herausgekommen sind mehr als eine Handvoll Hits, beginnend beim Opener „Not your Savior“ über „Life Size Mirror“ bis hin zu „Chasing Rainbows“. Die Balance zwischen Text, Musik und Emotion wurde hier perfektioniert. Dazu kommen die gewohnten eingängigen Melodien und das prägende Organ von Sänger Tony Sly. Das Duett mit Cinder Block von TILT beim Weihnachtssong „Fairytale of New York“ sollte nicht der einzige Versuch in diese Richtung sein, etwas Ähnliches gab es auch beim Nachfolger „Hard Rock Bottom“ zu hören. Mit „More Betterness“ haben NO USE FOR A NAME ihr bisheriges Meisterwerk abgeliefert. Zwar sind auch die folgenden Alben von gehobener Qualität, dennoch ist ihr fünftes Studioalbum bislang unerreicht. Emotionaler Punkrock kann einfach nicht besser klingen!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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