No Use For a Name – Keep Them Confused (2005, Fat Wreck)

no-use-for-a-name-keep-them-confusedNeben LAGWAGON zählen NO USE FOR A NAME, die Mannen um Frontmann Tony Sly, zu den dienstältesten Bands im Stalle von Fat Mike. Mit kontinuierlich guten Outputs gehört das Quartett sicherlich zum Besten, was unter Kaliforniens Punk-Sonne so blüht. Allerdings sind von der Ur-Besetzung nur noch zwei Personen übrig, den letzten Abgang, von Chris Shifflet zu den FOO FIGHTERS, hat man in der Zwischenzeit aber gut verkraften können. Das verdeutlicht „Keep Them Confused“, das einfach mal wieder ein schönes NO USE FOR A NAME-Album geworden ist. Wenn auch auf den ersten Blick die ganz dicken Hits fehlen mögen.

Düster wie nie zeigt sich die Band erst einmal mit dem Artwork zum Album, vor allem das vergangene Jahr hat auch bei NO USE seine Spuren hinterlassen. Nachdenklicher sind sie geworden, nicht erwachsener. Diesen Weg haben sie bereits vor Jahren mit „More Betterness“ eingeschlagen. Zwar hagelte es auch dort keine Spaßtexte mehr, wie man sie von ähnlichen Bands kennt, doch auf „Keep Them Confused“ greifen NO USE auch schon mal politische Themen („Killing Time“) auf. Die erste Single „For Fiona“, die beim ersten Mal noch mit etwas Skepsis beachtet werden könnte und vielleicht ein wenig belanglos wirkt, entfacht nach weiteren Durchläufen unglaubliches Potenzial und stellt eine Ode an Tony Slys erste Tochter dar, die im Februar zur Welt kam. Musikalisch werden keine neue Wege eingeschlagen, vielleicht der mit „More Betterness“ eingeschlagene geradlinig weiterverfolgt.

Auch hier gibt es wieder schöne wie melodische kleine Punkrockperlen, bei denen es auch melancholisch zugehen kann. So kennt man die Band, so mag man sie. Vor allem die Stimme von Tony Sly, denn singen kann der Mann, auch mit schicker neuer Emo-Fräse. Zwischendurch aber rockt die Band doch wieder ein wenig mehr als bei den letzten beiden Alben und so ist „Keep Them Confused“ vielleicht einen ticken abwechslungsreicher, als es die beiden Vorgänger waren. Die schöne schnelle „Leche Con Carne“-Zeit zu erwarten, wäre aber fatal, denn davon hat sich die Band einfach verabschiedet. Tiefgründiger Punkrock wird hier geboten, ganz so wie zuletzt. Fans werden auch „Keep Them Confused“ mögen, im Herbst gibt es dann wieder Energie geladene Shows in Deutschland zu bewundern.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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