Manche Dinge ändern sich nie. Die Fußballrekordmeistersachaft des FC Bayern etwa oder dass Burger von Fastfood-Ketten in der Realität nie so aussehen wie auf den Werbebildern. Ähnlich konstant geben sich auch NO TURNING BACK. Hollands Vorzeige-Hardcore-Fraktion folgt seit vielen Jahren einem minimalistischen Muster, das die Wucht der US-Ostküste nach Europa bringt. Überraschungsmomente braucht es da nicht. Das belegt auch ihr achtes Album „Never Give Up“, das für 12 Tracks – genau wie der Vorgänger „Take Control“ – gerade einmal schlappe 20 Minuten veranschlagt.
Nun ist sicher nicht jeder bereit, dafür den Preis eines vollen Albums zu zahlen. Aber man muss NO TURNING BACK doch unweigerlich zugutehalten, dass sie sich nicht verbiegen lassen und ihren Weg unbeirrt beschreiten. Ohnehin lebt der Hardcore nicht von Innovation, sondern fußt noch immer auf Leidenschaft und einer ausgewachsenen Wut im Wanst. Für die haben sich die Jungs bei „Destination Unknown“ stimmliche Unterstützung von COMEBACK KID-Shouter Andrew Neufeld geholt. Aber auch ohne dies prominente Gastspiel mangelt es „Never Give Up“ nicht an Qualität.
Die unterschwellig metallischen Brecher werden mit viel Druck nach vorn gepeitscht. Gangshouts (wie bei den starken „I Win You Lose“, „This Time“, „True Love“ oder „When Will It Stop“) gehören natürlich zum guten Ton und das beständig hohe Tempo muss ungeachtet obligater Breakdown-Parts kaum gesondert erwähnt werden. Wer sich mit dem Minimalprinzip der alten Schule in der x-ten Wiederholung nicht zufrieden geben will, der sollte um NO TURNING BACK einen weiten Bogen schlagen. Die Klasse, mit der die Band ihr Herzblut aber auch diesmal auf überschaubarem zeitlichem Raum ausbreitet, ist dennoch beeindruckend.
Wertung: (7,5 / 10)