Auch NO FUN AT ALL klangen mal anders. Wer hören möchte, wie verdammt anders, der sollte sich ihre auf der Kompilation „Signed for Life“ enthaltenen Demoaufnahmen zu Gemüte führen. Ansonsten genügt auch der Griff zu „Vision“, ihrer Debüt-EP über Burning Heart Records. Mit dem melancholischen Drei-Akkorde-(Indie-)Punk der folgenden vier Platten hat die herzlich wenig am Hut. Zumindest aus Sicht der Melancholie. Geboten werden neun Tracks schnörkellos rotziger Skate-Punk mit Hardcore-Kelle, Tempo und der gewohnten Wertschätzung hymnenhafter Refrains. Und weil neben schnoddrigem Gesang und herzlich minderer Produktion auch reichlich Ooohs zum Einsatz kommen, macht das ganze auch bald 15 Jahre nach seiner Produktion noch einen Heidenspaß.
Die ersten veritablen Hits servierten die Schweden mit „It´s All Up To You“ und „Suffer Inside“. Sie sind Paradebeispiele dafür, wie die skandinavische Undergroundszene US-Standards adaptierte und zu ihrer ganz eigenen Version – oder eben „Vision“ – umwandelte. Natürlich können die Songs qualitativ nur bedingt mit den späteren Veröffentlichungen der Band mithalten, zumal sich am Schlagzeug und Mikro noch Jimmy Olsson alias Jimpa versuchte. Weil der sich anschließend aber voll auf die heuer unterschätzten SOBER konzentrierte und die Band verließ, blieb von den drei Gründungsmitgliedern nur Gitarrist Mikael Danielsson übrig. Dennoch zeigt sich schon hier jener sympathische Gleichklang, der NO FUN AT ALL, ähnlich PENNYWISE, so unvergessen macht. Viele kamen mit dieser Masche nicht durch. NO FUN AT ALL schon. Und allein dafür muss man sie einfach mögen.
Wertung: (7 / 10)