Nikola Sarcevic – Roll Roll and Flee (2006, Burning Heart Records)

MILLENCOLIN-Frontmann Nikola Sarcevic gehört zu den unbedingten Sympathieträgern des Punk. Krumm nimmt man dem charismatischen Schweden nichts. Weder den Schnauzbart zu Zeiten der „For Monkeys“-Platte, noch den eingeschlagenen Pfad als Solokünstler. „Roll Roll and Flee“ ist sein bereits zweites Album als Alleinunterhalter. Jedoch weniger nach dem Prinzip des Jungen mit seiner Gitarre, sondern primär in Form bandbegleiteter Selbstverwirklichung.

Sarcevic nimmt den Hörer mit auf Erkundungsfahrt durch melancholische Gemütszustände. Es ist ihm ernst mit seiner Nebenbeschäftigung. Mit Herzblut, nicht zuletzt viel Liebe zu unaufdringlich musikalischen Details teilt der Barde seine Gefühlsregungen mit dem Rest der (interessierten) Welt. Die kreative Vielfalt macht aus „Roll Roll and Flee“ mehr als nur ein Herbstalbum. Den Gitarren ist das Panorama egal, handelt es sich dabei nun um schneebedeckte Weiten oder sonnig maritimes Ambiente.

Es sind die unerwarteten Elemente, die dies Soloprojekt fortwährend interessant gestalten. Seien es südländisches Flair versprühende Mandolinepassagen oder vereinzelter Bläsereinsatz, an Vielseitigkeit mangelt es Nicola Sarcevics kreativer Vorstellungskraft nicht. Überhaupt beschleicht den Hörer nicht selten das Gefühl, in dieser entspannten, fast meditativen Gelassenheit die Berufung der schwedischen Künstlerseele gefunden zu haben. Wer weiß, möglicherweise ist MILLENCOLIN ja zukünftig das Nebenprojekt eines nachdenklich wirkenden Singer/Songwriters.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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