Night of the Living Dead 3D (USA 2006)

night-of-the-living-dead-3dDie Neuverfilmung manch eines Klassikers ist ein Sakrileg. George A. Romeros „Night of the Living Dead“ beispielsweise braucht einfach kein Remake. Zumindest nicht noch eines. Das von Maskenbildner Tom Savini, immerhin ein Weggefährte Romeros, war ordentlich. Nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger. Was sich aber Jeff Broadstreet („Dr. Rage“) bei seiner Version des Stoffes herausnimmt, ist eine blanke Unverschämtheit. Als Daseinsberechtigung fungieren 3D-Effekte – die Brille liegt der DVD-Box bei –, deren Sinn und Zweck sich allerdings nicht recht erschließen will.

Das Vorhaben in Ehren, aber musste die Wiederbelebung des betagten optischen Kunstgriffs ausgerechnet auf Kosten Romeros gehen? Zumal die visuellen Spielereien nicht einmal überzeugend wirken. Damit jedenfalls liegt bei Broadstreet alles auf einer Linie. Die Darsteller sind miserabel, die Inszenierung so fad wie stinkend langweilig. Zum Auftakt steht wieder der Friedhofsbesuch von Barbara, hier Barb (Brianna Brown, „Timber Falls“), und ihrem Bruder an. Der ersten Untotenattacke folgt die Flucht, die sie zu Bestatter Sid Haig („House of 1000 Corpses“) führt.

Auch der weiß dem Geschehen keine eigenen Impulse zu verleihen. Also hofiert er mit seinem Verhalten ungläubiges Kopfschütteln und nimmt schon mal das Verdachtsmoment in Beschlag, mit der Zombieinvasion irgend geartet in Verbindung zu stehen. Weiter geht’s zum einsam gelegenen Haus, diesmal bewohnt von zugedröhnten Hinterwäldler-Haschbauern, deren Lebensberechtigung mit dem Zug am Joint auf ein jähes Ende zusteuert. Wie der Film selbst, der sich zum offen gehaltenen Abschluss wieder bei Haig einfindet und der ganzen Schose noch einen erklärenden Deckel auflegt.

Aber nicht nur inhaltlich lässt das Low Budget-Remake zu wünschen übrig. Masken, Effekte, Optik, alles bleibt minderwertig, ohne Reiz oder individuelle Klasse lieblos in den Äther gerotzt. Von der Beklemmung und dem sozialkritischen Subtext des visionären Originals ist dieser völlig verzichtbare Nachschiss meilenweit entfernt, was die bemühten ironischen Einschübe nur umso hilfloser erscheinen lässt. Wenn die Intention der Macher das Fremdschämen des Zuschauers gewesen sein soll, Glückwunsch, die Rechnung ging auf. Allerdings auch nur die, weshalb man dies unterirdische Stück Horror getrost vergessen kann.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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