New York für Anfänger (GB 2008)

new-york-fuer-anfaengerSimon Pegg hat es bis nach Hollywood geschafft. Über englische Sitcoms (u.a. „Spaced“) und die Genre-Parodien „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz“ empfahl er sich als sympathische Alternative zu den überlebensgroßen US-Stars. Mit Nebenrollen in „Mission: Impossible III“ sowie „Star Trek“ ging er auf Tuchfühlung mit dem amerikanischen Publikum und lotete seinen Marktwert bereits mit der Hauptrolle in „Run Fatboy Run“ aus. Der wurde zwar mit britischen Geldern finanziert, blieb in Sachen Aufbau und Humor aber deutlich an den Standarten aus Übersee ausgerichtet.

Die Steigerung dessen ist „New York für Anfänger“, im Original weniger dünnhäutig „How to Lose Friends & Alienate People“ betitelt. Darin verkörpert Pegg den von Sting besungenen „Englishman in New York“, der in der feinen Gesellschaft eines bekannten Lifestyle-Magazins tatsächlich wie ein Fremdkörper anmutet. Engagiert wird dieser Sidney Young von Blatteigner Clayton Harding (Jeff Bridges, „The Big Lebowski“), der sich durch den rüpelhaften Ton des in England verhassten Promi-Provokateurs nostalgisch berührt fühlt. Die Belebung der hochglänzenden High Society-Nabelschau mit anarchistischen Spritzern erweist sich jedoch als unerwartet problematisch.

Der von Robert B. Weide („Curb Your Enthusiasm“) nach dem biographischen Buch Toby Youngs eröffnete Jahrmarkt der Eitelkeiten arbeitet sich an Glamour-Neurosen und RomCom-Klischees ab. Nur wird diesem pseudo-satirischen Zirkus kein entlarvender Gegenpart vorangestellt, sondern der überhebliche Schreiberling Sidney. In seiner schier unerschütterlichen Selbstüberschätzung wähnt sich dieser stets im Recht, weiß den nur allzu leicht hinter die Fassade der Stars blickenden Zuschauer aber beständig auf seiner Seite. Nur leider taugt er nicht als Identifikationsfigur und hat die Mehrzahl der Fettnäpfchen, in die er zum Zwecke des Amüsements mit beiden Beinen stapft, zudem selbst heraufbeschworen.

Auch das erklärte Ziel, unbedingt mit Shooting-Star Sophie Maes (Megan Fox, „Transformers“) ins Bett steigen zu wollen, zeugt nicht gerade vom Irrweg eines idealistischen Normalos durch die Welt der Reichen und Schönen. Zumal der Film, als Sidney denn endlich karrieristisch vorankommt, einer konventionellen Liebes-Komödie Platz schafft, bei der die unterforderte Kirsten Dunst („Marie Antoinette“) als bodenständige Kollegin Alison zum Love Interest avanciert. Die Besetzung hätte eindeutig qualitativeres verdient als dies unzusammenhängend erzählte und von nonchalanten Typen bevölkerte Potpourri bekannter Gags und Posen. Da ist Pegg in England immer noch besser aufgehoben.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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