Hier könnte irgendein eloquent-wortwitziger Einleitungssatz stehen. Er könnte von Solingen handeln, der Klingenstadt, und eine betont flapsige Überleitung zu den schneidenden Melodien beinhalten, die NEW NEXT auf ihrem Debüt-Output offenbaren. Könnte, ist aber nicht so. Denn auch wenn Musik in erster Linie Spaß machen soll, muss man sie manchmal doch mit dem richtigen Ernst betrachten. Und ernst zu nehmen ist die vorliegende Scheibe fraglos.
Die heißt wie die Band dahinter und bietet acht Songs, die zwischen Garage und Stadion Lust auf mehr machen. Das Trio aus dem Düsseldorfer Umland beruft sich auf moderne Rockvertreter wie ARCTIC MONKEYS oder THE LIBERTINES. Die Nähe zum Indie, bevorzugt britischer Prägung, bleibt also stets gewahrt. Die Melodien gehen NEW NEXT locker von den Händen, dass die Stücke aber nicht (durchweg) auf Sonnenschein und Lebenslust gepolt sind, unterstreicht etwa „In Time of Need“. Unterschwellige Schwermut und eine dezent düstere Note sorgen für die nötige Erdverbundenheit.
Die Klangfarbenpalette ist angenehm üppig. „Your Song“ oder das streckenweise an BLUR erinnernde „Lose My Head“ sind lässige Hits, die auch ohne allzu prägnante Refrains im Ohr haften bleiben. Hinzu kommen Power-Pop-Anflüge, wie beim hübsch-quakig gesungenen „Leave“. NEW NEXT liefern vom stimmungsvoll schnoddrigen Sound bis zum ausgereiften Songwriting einen gelungenen Einstand – und sollten auf dieser Basis leicht die verdiente Anerkennung erhalten.
Wertung: (7 / 10)