Auf ihrem zweiten Album über Epitaph setzten die NEW BOMB TURKS den mit „Scared Straight“ eingeschlagenen Weg mit ursprünglicher Räudigkeit fort. Zwar beginnt „At Ropes End“ wieder im höheren Drehzahlbereich, offenbart aber rasch eine tendenzielle Übervorteilung des klassischen Rock ´n Roll. Der Punk bleibt wesentlicher Bestandteil, wird zeitweilig jedoch zur Randerscheinung degradiert. „Ally Smile“ und „Veronica Lake“ zeugen stellvertretend für die gesamte Platte von einer Verspieltheit, die individualistisch lärmendes Standing und liebevolle Hommage zugleich ist.
Die Vielseitigkeit wird durch den Einsatz traditioneller instrumentaler Zusätze gemehrt, sei es das sporadisch eingesetzte Klavier oder das in „Defiled“ jazzig zuckende Saxophon. Bei „Bolan’s Crash“ wird gar der Country gestreift, bei „Raw Law“ kommt ein weiblicher Back-Chor zum Einsatz. In der Summe erscheint das noch ausschweifender als auf dem Vorgänger, doch bewahren sich die TURKS den rauen Charme des für sie typisch schrabbeligen Garagensounds. „At Ropes End“ besticht durch die Verbindung von musikalischer Versiert- und atmosphärischer Rohheit. Und dürfte damit auch die eingefleischten Fans der orkanartigen ersten Platten mitreißen.
Wertung: (8 / 10)