Neckscars – Don’t Panic (2021, Sell the Heart Records/Engineer Records)

Weniger ist manchmal einfach mehr. Im Leben ganz allgemein und in der Musik im Speziellen. Ein stützendes Beispiel für diese Aussage findet sich im „Don’t Panic“ betitelten Debütalbum der New Yorker Punkband NECKSCARS. Einerseits durch den Umfang: zehn Songs in einer guten halben Stunde künden naturgemäß nicht von üppigem Schmuckwerk. Andererseits durch die Herangehensweise: Der Sound speist sich aus dem Vorreiterfundus von solchen wie HOT WATER MUSIC, THE LAWRENCE ARMS oder THE MENZINGERS. Will heißen stimmliches Reibeisen trifft Melodie zwischen Wucht und Emotion. Und rockiger Verspieltheit.

Dafür steht u. a. „Born Sick“, dessen mehrstimmige Gesangsparts auch gleich die Mitgrölfraktion zufrieden stellen. Den genannten Wegbereitern entsprechend ist das Tempo auf „Don’t Panic“ nicht durchweg angezogen; das Spannungsfeld reicht vom ruppigen „Jarring“ über das ausnehmend rockige „Loaded“ zum anfangs gemächlichen „Unfinished“. Bei aller Geradlinigkeit geht es schließlich auch um das Auskosten des instrumentalen Augenblicks. So erscheint bei aller nur zu klar erkennbaren Anlehnung an große Vorbilder erfreulich, dass NECKSCARS das Niveau ohne Ausfall über die volle Distanz halten – und u. a. mit „In Front of Me“, „Not Enough JPM‘s“ oder dem von Jon Snodgrass stimmlich bereicherten Abschluss „First Time, Long Time“ weitere stattliche Kracher bereithalten. Kurzum: Nicht originell, aber packend.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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