Nasty – Shokka (2015, Beatdown Hardwear)

nasty-shokkaVolle Deckung, NASTY sind zurück! Die belgisch-deutsche Proll-Fraktion pulverisiert wieder das Erdenrund und legt mit „Shokka“ einen Hassbatzen vor, für den das Korsett des klassischen Metal-Hardcore zwar noch immer Gültigkeit behält, insgesamt aber kaum mehr passend erscheint. Die erste Auffälligkeit – nach dem grell-farbübersättigten Cover – ist der Sound. Der pumpt so fett und druckvoll aus den Boxen, dass es fast schon zu viel des Guten scheint. Man möchte den Jungs keine Übertreibung unterstellen, ein bisschen dick aufgetragen wirkt die Platte in ihrer Gesamtheit trotzdem. Dafür spricht auch diese betonte, neben den Vocals über die entfesselte Instrumentierung transportierte Abgründigkeit – und natürlich die drei angehängten, in rauem Bühnensound erstrahlenden Live-Stücke.

„Shokka“ ist böse – abgrundtief böse. Das belegen (neben dem knappen „The Heat“) auch die deutschsprachigen Tracks „Phoenix“ und „Politessenhass“, bei dem die Vocals noch gespiener wirken und das Weltbild trotz der Auferstehungsmentalität des Erstgenannten noch nihilistischer anmutet. Ansonsten ächzt und poltert es wieder auf technisch beachtlichem Niveau, was auch die obligatorischen Beatdown-Passagen für die Pit-Karatekas mit einschließt. Sanfte Töne schlagen sie lediglich bei der schlicht „Interlude“ benannten Entspannungsübung an. Nur folgt der mit „Irreversible“ gleich wieder kompromissloser Vorwärtsdrang. Ob man die mit der Feinfühligkeit einer Dampfwalze vorwärtsgeschobene Mischung verschiedener Extreme nun aber für großes Tennis oder überkandidelte Klischeedehnung hält, bleibt der individuellen Prägung vorbehalten. Fakt jedoch ist, dass NASTY auch mit dieser Platte beeindrucken. Nicht schön, aber so effektiv wie unerbittlich.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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