Nader Rahy – Tokunbo (2014, iMusician Digital)

nader-rahy-tokunboAls langjähriger Live-Gitarrist des personifizierten Jugendwahns Nena ist Nader Rahy gut im Geschäft. Kennen muss man den volltätowierten Musiker deshalb aber nicht. Vielleicht eher schon durch seine Teilnahme an der Casting-Show „The Voice of Germany“, in der er sich vor einem noch deutlich größeren Publikum präsentierte. Der Groschen fällt immer noch nicht? Macht nichts, für die Begutachtung seines Soloalbums „Tokunbo“ ist es nicht einmal nachteilig, seine übrigen Betätigungsfelder geflissentlich zu ignorieren.

Nader Rahy präsentiert atmosphärisch zurückhaltende und langsam aufgebaute Stücke, bedient sich für deren Grundierung aber beim alternativen Rock der mittleren bis ausgehenden Neunziger. Mit dezent grungiger Note weckt er (u.a. bei „On Our Own“, „Falling Rain“ oder „Shine“) Erinnerungen an STONE TEMPLE PILOTS (zu „Purple“-Zeiten) und SOUNDGARDEN (in ruhigeren „Superunknown“-Momenten). Mit dem Unterschied, dass Rahy seine Stimme nur vereinzelt erhebt. Der Gesang verbleibt auf einer Ebene der Ruhe, mit leicht klagender Note zwar, doch fernab pathetisch beladener Weinerlichkeit belassen.

Dass sich trotz vielversprechender Voraussetzungen keine echte Begeisterung einstellen will, liegt vorrangig daran, dass die 10 Songs bisweilen zu phlegmatisch wirken und ihre schwermütige Stimmung nur vereinzelt (wie beim düster poppigen „Kite“) in nachklingenden Höhepunkten auflösen. So ist „Tokunbo“ ein grundlegend ansprechendes Album geworden, anbei jedoch keines, dass lange im Gedächtnis verweilt.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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