My Own Private Alaska – My Own Private Alaska (2008, Believe Records)

my-own-private-alaska-stDie Egalisierung der klassischen Bandkonstellation irritiert. Wenn neben Schlagzeug und Gesang nicht Gitarre(n) und Bass in Erscheinung treten, wird der Rahmen des Gewohnten aufgehoben. Außerhalb dessen kann alles passieren, die Vorhersehbarkeit weicht einem Zustand des Ausgeliefertseins. Und eben diesen peilt das französische Trio MY OWN PRIVATE ALASKA an. Auch sie greifen auf Drums und Mikro zurück, als einzige Begleitung jedoch fungiert das Klavier. Über die Tasten wird der Reigen denn auch eröffnet, ruhig, bedächtig, mit einem Hauch von Schwermut. Was folgt ist eigen. Denn die stimmliche Übermalung beschränkt sich auf lautstarkes Geschrei.

Diesen praktizierten Minimalismus dehnt das Gespann auf gut 40 Minuten. In dieser Zeit bewältigen sie gerade sechs Stücke. Es dauert, sich mit der Sperrigkeit der Klänge zu arrangieren. Die Verzweiflung, die Wut, fordert ihren Tribut. Das selbstbetitelte Debüt verbindet das Anmutige mit dem Grässlichen, die Hoffnung mit der Resignation. Gegensätzliche Gefühlswelten werden in kopflastige Kompositionen übersetzt. Das flößt Respekt ein, mit ihm aber auch Unbehagen. Einfach zu greifen ist das nicht. Doch es vermittelt Bilder, die zwar nicht unbedingt angenehm daherkommen, die Musik und ihre Urheber aber zu dem machen, was viele Bands gern wären – zu Künstlern.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

 

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