My Own Private Alaska – Amen (2010, G-Records)

my-own-private-alaska-amenAndersartigkeit ist eine Kunst, die MY OWN PRIVATE ALASKA aus dem Effeff beherrschen. Das französische Trio sorgte 2008 mit einer selbstbetitelten EP für Aufsehen. In der Folge nahmen sie sich Zeit und bereiteten ein Debütalbum vor, das abermals jedem Klischee zuwider läuft. Die Beschränkung auf Schlagzeug, Klavier und jede Anmut unterlaufendes Geschrei ist weiterhin einzigartig. Die konventionelle Bandstruktur wird radikal aufgehoben. An ihre Stelle treten krasse Gegensätze. Von ihnen lebt die Musik des Dreigestirns. Bis zur zwangsläufigen Erschöpfung.

Unter Erfolgsproduzent Ross Robinson, der in der Vergangenheit für Größen wie KORN oder SLIPKNOT an den Reglern saß, lassen MOPA ein Stück ihrer Kopflastigkeit hinter sich. Trotzdem ist „Amen“ eine alles andere als leicht zugängliche, geschweige denn gefällige Platte. In der konstanten Aufzählung kreativer Dissonanzen verlieren sich die Stücke in eigensinnigem Gefühlstohuwabohu zwischen Verzweiflung und Aggression. Das Chaos wirkt von sanften Zwischentönen zwar gemildert, darüber aber nie gebändigt. In diesem Meer an Unvorhersehbarkeiten bleibt der Kontrast die einzige Konstante. Das sorgt zwangsläufig für Ermüdungserscheinungen. Gerade beim beständig aufgewühlt plärrenden Gesang. Der Klimper-Screamo für offene Geister bleibt damit eine Empfehlung unter Vorbehalt.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

 

scroll to top