Mit Gott im Rücken sind MXPX im Laufe ihrer Karriere immer ganz gut gefahren und ihren Status im weltweiten Pop-Punk-Zirkus würde sich manch andere Band sicherlich wünschen. Doch gab es seit ihrem Quasi-Durchbruch mit „Life in General“ samt Hits wie „Chick Magnet“ aber auch keinen derart überzeugenden Longplayer mehr des Trios zu hören. Warum sollte sich da 2005 also groß etwas ändern? Nun ja, es könnte vielleicht am Labelwechsel liegen, denn mit SideOneDummy steht nun wieder ein Indie-Label hinter den Jungs. Doch davon abgesehen könnte es schwierig werden, noch einmal richtig zu überzeugen. So zumindest der Stand vor der ersten Kontaktaufnahme mit „Panic“. Denn was der Dreier hier letztlich hinlegt, ist mal locker das beste Album seit erwähntem „Life in General“.
Nicht dass MXPX ihren Stil verändert hätten, aber all das, was man in dieser Sparte Musik braucht, haben die Jungs wieder aus den Schränken gewühlt und hier schmeißen sie wirklich mal wieder mit Ohrwürmern nur so um sich. Vorurteile werden mit Spielfreude und an Eingängigkeit nicht mehr zu überbietenden Stücken weggeblasen, Kritiker der Band (ich zähle mich durchaus mal dazu) werden es schwer haben, hier das sprichwörtliche Haar in der Suppe zu suchen. Sicherlich, Innovation ist etwas anderes, doch ist es eben die große Anzahl an Ohrwürmern, die „Panic“ über den Durchschnitt heben und vor allem die doch recht belanglosen letzten Alben vergessen lassen.
Der Opener „The Darkest Places“ ist bereits ein Kracher, gleiches trifft auf „Heard That Sound“, „Late Again“ oder „Emotional Anarchist“ zu, allesamt große Hits mit ganz viel Melodie. Viel besser als hier können es MXPX wohl nicht machen. Bei 14 Titeln schleichen sich bekanntlich schnell mal ein paar Lückenfüller ein, doch selbst in dieser Hinsicht kann man „Panic“ keinen Strick drehen, denn solche sind letztlich nicht vorhanden. „Waiting for the World to End“ ist genau so okay wie das mit Orgel und Bläsern angereicherte „Grey Skies Turn Blue“ und selbst ruhigere Vertreter wie „Wrecking Hotel Rooms“ oder „This Weekend“ nerven nicht wie sonst gerne. Ein Album wie dieses hätte man MXPX beinahe nicht mehr zugetraut. Für den Sommer – wenn dieser auch nicht vorhanden zu sein scheint – genau die richtige Wahl.
Wertung: (7,5 / 10)