Mr. Chi Pig ist tot

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Mit seiner Band SNFU prägte er den Hardcore-Punk ab den frühen 80er Jahren und avancierte später zu einem Aushängeschild der Homosexualität im musikalischen Underground. Psychosen und Drogenprobleme warfen ihn jedoch immer wieder aus der Bahn. Am 16. Juli ist Kendall Stephen Chinn, besser bekannt als Mr. Chi Pig, im Alter von 57 Jahren gestorben.

Der Einfluss von SNFU auf zahlreiche zeitgenössische Bands ist unbestritten. Ebenso der Erlebnisreichtum von Konzerten mit Chinns Beteiligung. Seine Perfomances waren anstößig, provozierend, aber auch von der Liebe zur Musik und der Kunst geprägt. Mit SNFU veröffentlichte er acht Studioalben, darunter drei via Epitaph Records.

Was Chinn, der zwischenzeitlich Obdachlos war, gerade in den späteren Jahren aufrecht hielt, war der Fortbestand von SNFU. Zwar wurde dieser von Streitigkeiten mit Gründungsmitglied und Gitarrist Marc Belke überschattet, doch wie der Frontmann einmal zu Protokoll gab: „Those songs are my life. I’ll fucking play them ‘til I die.“

Neben SNFU war Chinn auch an weniger beständigen Bands wie THE WONGS, LITTLE JOE und SLAVECO beteiligt. In der finalen Phase seines Lebens wurden verschiedene geplante Auftritte und Touren aufgrund von Chinns zunehmenden gesundheitlichen Problemen abgesagt.

2009 erschien der Dokumentarfilm „Open Your Mouth and Say… Mr. Chi Pig“, der das Leben von Chinn und die Entwicklung von SNFU darstellt. Kurz vor seinem Tod veröffentlichte er eine Solo-Single mit orchestralen Versionen von „Hurt“ (NINE INCH NAILS) und dem SNFU-Klassiker „Painful Reminder“.

Sein Tod bedeutet gleichermaßen das endgültige Ende von SNFU.

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