Motel Room 13 (USA/BS 2013)

motel-room-13Große Namen machen noch keinen großen Film. Bestätigung erhält diese bewährte Weisheit auch durch „Motel Room 13“, einem bemüht undurchsichtigen Thriller, der mit John Cusack („High Fidelity“) und Robert De Niro („GoodFellas“) zwei (meist) sehenswerte Stars auffährt. Dass Drehbuch und Rolle für beide reizvoll erschienen, bleibt nachvollziehbar. Denn Cusack darf mal wieder den sympathisch angehauchten Killer spielen, während De Niro als Gangsterboss den Frauennasen brechenden Zampano gibt. Das weckt Interesse, auch wenn der zweifache Oscar-Preisträger De Niro mit großer Brille und abstehender grauer Kopfwolle wirkt wie eine Parodie des Kollegen Dustin Hoffman.

Sein Strippen ziehender Syndikatsvorsteher Dragna tritt gleich zu Beginn mit einer ungewöhnlichen Mission an Auftragsmörder Jack (Cusack) heran. Der soll eine unscheinbare Tasche abholen und in einem schäbigen Provinz-Motel auf Dragna warten. Lohn der vermeintlich überschaubaren Mühe sind fünf Millionen Dollar. Einzige Bedingung: Jack darf unter keinen Umständen in die Tasche schauen. Nachdem das Geschäft mit Steak und Gemüse erläutert wurde, springt Regie-Debütant und Co-Autor David Grovic direkt ins nächtliche Geschehen an der Landstraße, wo Jack mit einem Loch in der Hand und einer Leiche auf dem Rücksitz hadert.

Im Motel selbst wird es nicht besser. Der neugierige Betreiber (Crispin Glover, „Willard“) weckt seinen Argwohn und ein schmieriger Zuhälter (Rapper und TV-„Blade“ Sticky Fingaz) drangsaliert die Prostituierte Rivka (Rebecca Da Costa, „Freerunner“) so lange, bis sie ausgerechnet in Jacks Zimmer Zuflucht sucht. Auch die als Bundesagenten verkleideten Zimmernachbarn und ein unbequeme Fragen stellender Sheriff (Dominic Purcell, „Assault on Wall Street“) gestalten den Auftrag nicht eben leichter. Zumal sie alle reges Interesse an der mysteriösen Tasche zeigen.

Die unscheinbare Inszenierung nähert sich zu Beginn den abgründigen Verwirrspielen David Lynchs (siehe „Lost Highway“) an. Der Reiz und insbesondere die Spannung versiegen angesichts unzweckmäßiger Behäbigkeit und gestelzter Dialoge jedoch nur allzu schnell. „Motel Room 13“ ist deutlich zu lang und versucht die entschleunigte Erzählweise durch aufblitzende Gewalteskalationen zu kontrastieren. Die Schuld der Darsteller – mit Ausnahme der wenig überzeugenden Rebecca Da Costa – ist das letztliche Scheitern des Films nicht. Vielmehr ist es vor allem der konventionelle Ausklang, der das Rätsel um den Inhalt der Tasche zur verzichtbaren Banalität stempelt. Trotz solider Ansätze und ansprechender Leistungen der Hauptakteure ein Film, den man sich getrost sparen kann.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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