Moss – Sub Templum (2008, Rise Above Records)

moss-sub-templumDem Rausch der Geschwindigkeit erliegen auch MOSS. Allerdings in umgekehrter Richtung. Ihre Platte „Sub Templum“ verfügt gerade einmal über vier Tracks und verschlingt für deren Bewältigung doch mehr als 70 Minuten. Der fünfminütige Opener „Ritus“ bleibt lediglich ein Intro, unheilsschwangeres Wabern auf dem Weg zum angestrebten Stillstand. Der kommt anschließend heftig, dafür aber nie wirklich in Gang. Wie in Superzeitlupe schleppt sich der enorm zehrende, wenn auch konzeptionell bemerkenswerte Doom-Metal dahin.

Der Gesang ist ebenso reduziert wie die Melodie, ein drohendes Donnergrollen aus weiter Ferne. Nahe kommt es nie. Die verzerrten Gitarren künden von einem Sturm, der nicht losbricht. Die Musik bleibt Rohbau, Corpus, vages Konstrukt. Bei MOSS ist die Blaupause bereits das Endprodukt. Das ist gewagt, mutig, mit einem Wort exzentrisch. Wie soll man sich ein Livekonzert der Burschen vorstellen? Keine Bewegung auf der Bühne und auch keine Regung davor? „Sub Templum“ ist kein Experiment, es ist die Rückführung des Doom auf seine Ursprünglichkeit. Spaß macht die keinen. Aber den Hut muss man vor ihr dennoch ziehen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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