Mord nach Plan (USA 2002)

mord-nach-planDie Karriere von Hollywood-Darling Sandra Bullock spielte sich bisher hauptsächlich im Komödienfach ab. Die wenigen Ausflüge ins ernste Metier, solche wie „28 Tage“, fielen bei Kritik und Publikum durch. In ihrem neuen Film „Mord nach Plan“ versucht sie sich nun wieder in einer Rolle mit Tiefenprofil und mimt nach „Miss Undercover“ zum zweiten Mal eine Polizistin. Regisseur Barbet Schroeder orientiert sich am Hitchcock-Klassiker „Die Schlinge“ (1948), in dem zwei angehende Akademiker den perfekten Mord planen und auch begehen, letztlich aber doch überführt werden.

Hier wurde die Geschichte neuerlich erzählt, jedoch alles etwas zeitgemäßer inszeniert. So sind es diesmal zwei High-School-Schüler (Ryan Gosling und Michael Pitt), die aus purer Langeweile heraus ein geplantes Verbrechen verüben. Lediglich das Opfer wurde per Zufall ausgewählt. Was zunächst nach einem „normalen“ Gewaltverbrechen aussieht, entpuppt sich für die nach außen hin toughe Polizistin Cassie Mayweather (Bullock) und ihrem neuen Partner Sam Kennedy (Ben Chaplin) aber bald als geplante Tötung. Alsbald kommen sie den beiden Tätern auf die Spur, doch die weiteren Ermittlungen bringen einen ganz anderen Verdächtigen ins Spiel. Cassie ermittelt jedoch auf eigene Faust weiter und kommt den beiden Schülern allmählich näher.

Der Zuschauer weiß von Anfang an, wer die Mörder sind und auch, warum sie es getan haben. Das muss nicht grundlegend bedeuten, dass der Film über keine Spannungsmomente verfügt – ist hier aber leider Fall. Über die Dauer von rund zwei Stunden kommt nur selten echte Atmosphäre auf und der Film verstrickt sich immer wieder in unnütze Nebenschauplätze, die für die eigentliche Handlung keinerlei Bedeutung haben. Zwar soll Cassies Vergangenheitsbewältigung und auch ihre Sexaffäre mit dem neuen Kollegen den Charakteren mehr Tiefe verleihen, doch wirkt das Ganze eher aufgesetzt und überflüssig. Es zeigt lediglich, dass auch Frauen chauvinistische Eigenarten haben können. Auch der Angriff eines Affen (!) auf die Ermittlerin hat eher unfreiwillig komische Züge, als dass er zur Spannungssteigerung beitragen würde.

So wirr wie sich das Drehbuch gibt, so farblos agieren auch vereinzelte Schauspieler. An vorderster Front gilt das für die auch produzierende Sandra Bullock, die man selten unmotivierter erleben durfte. Lediglich die beiden Mörder Ryan Gosling und Michael Pitt können darstellerisch überzeugen und bringen ihre jeweiligen Figuren glaubwürdig rüber. Der Showdown hätte allerdings kaum platter ausfallen können, wobei die angestrebten Überraschungen arg vorhersehbar erscheinen. Ein insgesamt langweiliger Streifen, bei dem sich der Gute Alfred Hitchcock sicherlich im Grabe umdreht.

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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