Romantik und Liebe sind vielleicht so eng mit Hollywood verflochten, wie es sonst nur wenige Genres sind. Früher hießen die Stars Clark Gable oder Vivien Leigh, später Rock Hudson und Doris Day, vor kurzem noch Tom Hanks oder Meg Ryan. Seit einigen Jahren sind auf diesem Gebiet vor allem Hugh Grant („Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, „Ein Chef zum verlieben“) und Drew Barrymore („Ungeküsst“, „50 erste Dates“) aktiv. In ihrem ersten gemeinsamen Auftritt werden sie von Marc Lawrence ins rechte Licht gerückt, der bereits mit Hugh Grant bei „Ein Chef zum verlieben“ zusammenarbeitete.
Damals – in den guten 80er Jahren – war Alex Fletcher (Hugh Grant) ein Star. Gemeinsam mit seinem Partner bildete er das Duo „Pop!“. Nach der Trennung verlief seine musikalische Karriere jedoch weniger erfolgreich. Heute verdient er sein Geld bei kleineren Auftritten auf Partys oder in Vergnügungsparks. All das jedoch ohne in großes Mitleid zu verfallen, sondern voller Stolz auf all das (früher) Erreichte. Die jugendliche Pop-Queen Cora Corman (Haley Bennett) bietet Alex dann plötzlich die Möglichkeit, wieder ins Rampenlicht zu treten. Binnen weniger Tage soll er ein Duett komponieren und texten. Pech nur, dass er dies seit etlichen Jahren nicht mehr getan hat. Als wahrer Jungbrunnen entpuppt sich jedoch seine Aushilfs-Pflanzenpflegerin Sophie (Drew Barrymore), die dem Ex-Star textsicher beiseite steht.
Bessere Optionen für eine seichte, aber unterhaltsame romantische Komödie könnte es derzeit in Form von Hugh Grant und Drew Barrymore nicht geben. Barrymore füllt seit einigen Jahren die Rollen aus, die früher Meg Ryan vorbehalten waren, diese aber nun schlichtweg zu alt ist. Beide verbindet auf der Leinwand eine sympathische wie herzliche Art, abseits geheuchelter und übertriebener Schönheitsideale. Hugh Grant ist zwar ein paar Jahre älter als seine weibliche Kollegin, könnte mit seinem verschmitzten Charme aber dennoch mühelos alles zwischen 15 und 65 an Land ziehen. Die Mischung beider funktioniert prächtig, so dass ein recht unspektakuläres und vorhersehbares Drehbuch beinahe nicht groß ins Gewicht fällt.
Vor allem Hugh Grant läuft in „Mitten ins Herz“ zu Hochform auf. Nicht nur, dass der Brite für den Film Klavierspielen und Singen lernte, darüber hinaus nimmt er sich selbst als auch die 80er-Jahre-Pop-Kultur liebevoll auf die Schippe. Den alternden Popstar mimt er – mit mittlerweile nicht mehr perfekt sitzendem Hüftschwung – auf jeden Fall ohne größere Probleme. Grant und Barrymore ergänzen sich perfekt. Er als mitunter kühl agierender Sprücheklopfer, sie dagegen als leicht schräges Emotionsdesaster. Erst einmal nichts Neues, beide sind auf ähnliche Rollen vielleicht schon zu sehr fixiert. Allerdings macht es einfach Spaß, dem Duo zuzusehen, wenn auch ohne größere Überraschungen.
Mit seinen liebevollen Huldigungen an die 80er Jahre und einem ebenso ironischen Seitenhieb auf die heutige Pop-Kultur kann „Mitten ins Herz“ auch außerhalb der eigentlichen Liebesbeziehung punkten. Zwar verfolgt der Film jederzeit gängige Muster, allerdings funktioniert das Zusammenspiel der Protagonisten prächtig, die Dialoge sitzen und auch die Nebendarsteller fügen sich prächtig in das Gesamtgebilde ein. „Pop! Goes my Heart“? Aber sicher.
Wertung: (7 / 10)