Nachdem MISCONDUCT mit „United As One“ eindrucksvoll den Schweden-Core reanimiert hatten, wurde es seltsam ruhig. Regelmäßige Touren zeigten zwar, dass die vom Old School-Hardcore zum Punk konvertierte Band präsent war, doch fehlte schlicht der Nachschlag, der ihr viertes Album untermauert und für konstant gereckte Fäuste gesorgt hätte. Von einer Split, einer EP und der bereits 2005 an den Mann gebrachten „Best of“-Kompilation zum 10-jährigen Bestehen abgesehen, hielten sich die Jungs bedeckt. Erst jetzt, mehr als sechs Jahre nach dem letzten offiziellen Langspieler legen sie nach und knüpfen mit „One Step Closer“ nahezu nahtlos an „United As One“ an.
Der Hardcore-Punk des letzten Mohikaners unter den schwedischen Genre-Haudegen wirkt auch im Jahre 2010 kämpferisch, druckvoll und frisch, kann den Eindruck eines melodisch aufgeblasenen Abklatsches seines Vorgängers aber nicht durchweg entkräften. Die Hymnenhaftigkeit sitzt mit ihren Singalongs und Whoa Whoas trefflich, das letzte Fünkchen Begeisterungsfähigkeit geht Hits wie „Closer“, „Family“, I Close My Eyes“ oder „Salvation Generation“ aber doch ab. Auch Intro und Outro, die zusammen einer soften Version des bewährten Smashers „Side By Side“ entsprechen, unterstreichen, dass die Rechnung trotz energetischer Leistung nicht vollends aufgeht. Für Fans dennoch eine mehr als sichere Bank.
Wertung: (7 / 10)