Millencolin – Machine 15 (2008, Burning Heart Records/Epitaph Records)

millencolin-machine-15MILLENCOLIN sind eine Institution im Skate-Punk, vor allem aufgrund ihrer dauergrinsenden Anfangszeit. Wer hat sich nicht selbst mit dem Deck und Klängen zu „Mr. Clean“ auf den Asphalt gewagt? Aber man selbst ist älter geworden, die ollen Schweden in derselben Zeit natürlich auch. Das ist schon seit ein paar Alben zu hören, denn vom Melo-Core haben sich MILLENCOLIN abgenabelt, was sicherlich verständlich und nachvollziehbar scheint. So richtige Begeisterungsstürme konnten sie damit aber auch nicht ernten, zumindest wenn man die Post-„Pennybridge Pioneers“-Zeit betrachtet.

Nun also, nachdem sich einige der Herrschaften zwischenzeitlich auf Solo-Pfade begaben, folgt mit „Machine 15“ das bereits siebte Album. Hinter den Reglern saß abermals Lou Giordano, mit dem sie schon bei „Home From Home“ zusammenarbeiteten. Das Ergebnis ist auf der einen Seite typisch MILLENCOLIN, auf der anderen Seite muss man aber auch ein paar Abstriche in Kauf nehmen. Das Tempo wurde gegenüber dem Vorgänger „Kingwood“ nochmals gedrosselt, so viel Midtempo hatten MILLENCOLIN noch nie auf einem Album versammelt. Zudem geht „Machine 15“ weniger in eine rockigere Richtung, wie man es vielleicht hätte erwarten können, sondern schielt mehr und mehr zum Pop herüber. „Broken World“ und „Come On“ sind zwei solcher Nummern, die schnell nach 08/15-LaLa klingen. Hier braucht es je nach der eigenen Erwartungshaltung etwas.

Doch auch wenn es rockiger zugeht, wie beim Opener und Titelstück „Machine 15“ zum Beispiel, dann vermisst man ein wenig die typische Begeisterungsfähigkeit. Streicher werden zudem mit ins Spiel gebracht, durchaus gekonnt möchte man sagen. Vor allem „Ducks & Drakes“ ist gelungen, wirkt durch die Streicher zwar etwas pompös, aber ein Hit ist nun mal ein Hit. Solche hat natürlich auch „Machine 15“ zu bieten, die Hymne „Brand New Game“ sei da genannt oder das enorm eingängige „Turnkey Paradise“. Im Radio könnten alle Songs problemlos laufen. Schlimm ist das gewiss nicht, aber der Abstand zur Belanglosigkeit hat sich anhand einiger Beispiele doch mittlerweile merklich verkürzt.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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