Michel Piccoli ist tot

Copyright: Georges Biard

Er gilt als einer der wichtigsten Charakterdarsteller Frankreichs und bereicherte die Kulturszene über sieben Jahrzehnte. Am 12. Mai ist Michel Piccoli im Alter von 94 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

Nachdem Piccoli erste Schauspielerfahrungen auf der Theaterbühne gesammelt hatte, wirkte er ab Mitte der 1940er Jahre auch in Kinofilmen mit. So wirkte er u. a. in Jean Renoirs „French Can Can“ (1954) mit. Seine erste größere Leinwandrolle bekleidete er in Luis Buñuels „Pesthauch des Dschungels“ (1956). Mit dem berühmten Regie-Exzentriker drehte Piccoli auch „Tagebuch einer Kammerzofe“ (1964) und „Belle de Jour“ (1967).

Der Durchbruch folgte mit Jean-Luc Godards „Die Verachtung“ (1963). In der Folge drehte der wandlungsfähige Mime auch mit renommierten Filmmachern wie Konstantin Costa-Gavras („Ein Mann zu viel“, 1967), Alfred Hitchcock („Topas“, 1968) und – gleich mehrfach – Claude Sautet (u. a. „Das Mädchen und der Kommissar“, 1971).

Piccoli spielte bevorzugt komplexe Figuren mit abgründiger Ader. Er liebte das Unbequeme, das Kontroverse. Belege dafür liefern etwa die Klassiker „Themroc“ oder „Das große Fressen“ (beide 1973). Der Schauspielerei blieb er bis ins hohe Alter treu und feierte weiterhin Erfolge – so etwa mit der Tragikomödie „Habemus Papam – Ein Papst büxt aus“ (2011).

scroll to top