
Manche Dinge ändern sich nie. Der Pop-Punk zum Beispiel, der oftmals so glasklar vorhersehbar bleibt, dass ihm jede Spannung abhandenkommt. Das trifft an der Oberfläche auch auf „Youth“ zu, das jüngste Output von MEST. Obwohl die Band nun auch schon seit rund 30 Jahren ihre Kreise zieht, gelten sie hierzulande noch immer als relative Unbekannte. Doch selbst wenn das neue Material keine allzu üppigen Überraschungen bietet, ist es dennoch schön zu erleben, dass das ursprünglich in Illinois gegründete Trio seinem angestammten Sound über alle Trends hinweg noch immer die Treue hält.
Nach der 2008 vollzogenen Wiedervereinigung und dem in veränderter Konstellation aufgenommenen Comeback-Album „Not What You Expected“ ließen es MEST eine Spur ruhiger angehen. In der originalen Besetzung folgte 2020 „Masquerade“, dem mit „Youth“ ein sieben Songs umfassendes Mini-Album folgt, das alten und neuen Fans genau das gibt, was sie im Vorfeld erwarten durften: Melodien, Singalongs und balladeske Abstecher. Beim Opener, „When We Were Young“, erhält Frontmann Tony Lovato Unterstützung von Jaret Reddick (BOWLING FOR SOUP), während ZEBRAHEAD bei „Barely Hanging On“ zum Gastspiel ausholen.
Daneben bedienen auch „Hate You Sober“ (mit Spencer Charnas von ICE NINE KILLS), „Was It Worth It“ oder „Parking Lot“ souverän die Bedürfnisse der Zielgruppe – dem Alter der Urheber entsprechend allerdings mit teils deutlich nachdenklicherem Subtext. Das erwähnte balladeske Moment wird dabei mit dem lässigen „That Saturday“ bedient. Unter dem Strich bietet „Youth“ damit alles, was im Vorfeld zu erwarten war. Einer guten Zeit steht das aber auch diesmal nicht im Wege.
Wertung: (6,5 / 10)