Nicht erst seit „Mission: Impossible“ sind die Verfilmungen von Fernsehserien für die Traumfabrik Hollywood eine lohnende Investition. Und so bannte bereits 1994 Richard Donner die Kultwesternserie „Maverick“ auf Zelluloid für die Kinosäle. Inspiriert von der fruchtbaren Zusammenarbeit in der „Lethal Weapon“-Serie, vertraute Donner die Rolle des smarten Lebemanns Bret Maverick unser aller Idol Mel Gibson an – wieder einmal ein Glücksfall für das Publikum und die Filmkunst.
Bret Maverick (Mel Gibson, „Mad Max“) ist nicht nur Revolver- und Frauenheld, sondern in erster Linie Pokerass. Um seine Klasse zu beweisen, will er an dem Turnier der besten Pokerspieler des Landes, organisiert von Commodore Duvall (James Coburn, „Todesmelodie“) teilnehmen. Dafür braucht er jedoch eine erhebliche Geldsumme. Während er diese beschafft, trifft er auf einige interessante Persönlichkeiten, wie beispielsweise die Betrügerin Annabelle Bransford (Jodie Foster, „Das Schweigen der Lämmer“), den gezähmten Indianer Joseph (Graham Greene, „Der mit dem Wolf tsnzt“) oder Marshal Zane Cooper (James Garner, „Space Cowboys“) – immer verfolgt von dem bösen Angel (Alfred Molina, „Coffee and Cigarettes“).
„Maverick“ ist perfektes Popcornkino. Der wilde wilde Westen, den Regisseur Donner präsentiert, strotzt vor zerdepperten Türen, durchgehenden Pferden und glänzenden Colts – immer mit einem zwinkernden Auge in Szene gesetzt. Untermalt wird das ganze von so schrecklicher Country and Westernmusik, dass man es eigentlich nur noch genießen kann. Mel Gibson gibt Mel Gibson in Topform – ironisch, clever und cool: Es ist eine wahre Freude. Doch die Lorbeeren streicht er nicht alleine ein. Jodie Foster, in der für sie wohl untypischsten Rolle ihrer Karriere, steht dem Charmebolzen Gibson in nichts nach. Dazu noch Sidekick James Garner, der Maverick in der Fernsehserie verkörperte, rundet das durch und durch stimmige Schauspieleraufgebot ab.
Für Fans der Donner-Gibson-Zusammenarbeit finden sich in „Maverick“ noch einige kleine Anspielungen an frühere Projekte. Wer „Lethal Weapon“ nicht kennt, wird den kleinen Gastauftritt von Danny Glover zwar nie zu schätzen wissen, eingeweihten sollte er allerdings die Lachtränen in die Augen treiben. „Maverick“ ist ein brillanter Nonsense-Film, der keinerlei Anspruch an den Zuschauer stellt, dass aber auch gar nicht will. Perfektes Unterhaltungskino mit einem Mel Gibson in Topform.
Wertung: (8 / 10)