Matt DeeCrack – Sonically Reduced Vol. 1 (2022, Mad Drunken Monkey Records/Broken Silence)

Man kennt das: Der Sänger/Songschreiber einer Band frönt auf Solopfaden akustischen Klängen. So auch Matt DeeCrack, Frontmann der österreichischen Knallgas-Combo DEECRACKS. Aus deren Fundus hat er drei Tracks, namentlich „Standing On My Head“ (von „Sonic Delusions“, 2018), „Charité Forever“ (von „Beyond Forever“, 2014) und „Don’t Turn Your Heart Off“ (von „Serious Issues“, 2021), auf der EP „Sonically Reduced Vol. 1“, in – der Titel nimmt es vorweg – reduzierter Manier neu eingespielt. Ergänzt werden sie durch „Paper Eyes“, das dem Wirken von Matts anderer Band JAGGER HOLLY (von „The Last of the International Playboys“, 2018) entliehen ist.

Mit Akustikgitarre und Tamburin werden die Songs mit dezent folkiger Akzentuierung entkernt. An Dynamik mangelt es dem Song-Quartett trotzdem nicht. Dieser Eindruck stützt sich auch auf die rauchig-plärrige Singstimme, die aus jeder Silbe den Punk sprechen lässt. Ein kreatives Verbiegen ist mit Matt nicht zu machen. Er bleibt der Attitüde seines angestammten Hauptbetätigungsfeldes treu, wirft dabei aber ein Mehr an melancholischem Subtext in die Waagschale. Damit erhält jede einzelne Nummer ihren eigentümlichen Reiz (Anspieltipps: „Paper Eyes“ und das in dieser Version fast bessere „Don’t Turn Your Heart Off“). Im Zuge verdienter Lobhudelei sei zudem der Verweis auf die limitierte Vinyl-Version (in Schwarz und Rot) erlaubt. Denn die schafft als einseitig gepresste 10″ zusätzliche Reizpunkte. „Man kennt das“ trifft bei „Sonically Reduced Vol. 1“ eben nur auf das Grundprinzip zu.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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