Die „Masters of Horror” gehen in die zweite Runde. Wieder inszenieren 13 namhafte Genre-Regisseure gut einstündige, in sich abgeschlossene Episoden. Erstmals dabei ist Rob Schmidt („Wrong Turn“), der mit „Right to Die“ einen derben Beitrag zum Thema Sterbehilfe abliefert. Dabei zeigt sich einmal mehr die Qualität von Gregory Nicotero und Howard Berger („From Dusk Till Dawn“), deren Effektschmiede bei den entstellenden Make Ups ganze Arbeit leistet. Über solche Qualitäten verfügt das Drehbuch leider nicht, weshalb die Folge auch kaum über solides Mittelmaß hinaus ragt.
Nach einem Unfall auf nächtlicher Straße geht Abbey Addison (Julia Anderson, „Zero Hour“) in Flammen auf. Ihr Mann Cliff (Martin Donovan, „Insomnia“) kommt mit einem Schock davon. Für ihn nicht der letzte, will der Geist der komatösen Angetrauten doch längst nicht zur Ruhe kommen. Der notorisch untreue Gatte beschließt die lebenserhaltenden Geräte abschalten zu lassen, schließlich würde dies auch den Weg zu Abbeys Vermögen ebnen. Deren Mutter startet über die Medien einen Feldzug gegen den habgierigen Schwiegersohn, der seine Meinung erst ändert, als die Bedrohung auch für ihn lebensbedrohlich wird.
Natürlich hat der Auftakt wesentliche Details des Unfallherganges verschwiegen, weshalb der übernatürliche Groll der entstellten Abbey auch einer persönlichen Abrechnung gleichkommt. Mit nackter Haut, wohl dosierten Schocks und „The Dentist“ Corbin Bernsen in einer Nebenrolle ist für die nötigen Schauwerte gesorgt. Jedoch ziehen der blasse Donovan und die formelhafte Abhandlung der Geschichte das Unterhaltungsniveau fortwährend herunter. Fans der Reihe kommen so fraglos auf ihre Kosten. Die Erwartung allerdings sollte, wie so häufig bei „Masters of Horror“, nicht allzu hoch angesetzt werden.
Wertung: (5 / 10)