Masters of Horror: Deer Woman (S. 1/Ep. 7) (USA 2005)

mohdeerwoman„Masters of Horror“ ist eine 13-teilige, fürs US-Fernsehen produzierte Serie, die an das Prinzip der „Tales from the Crypt“ – hierzulande unter dem Titel „Masters of Horror“ auf Video erschienen – anknüpft. In knapp einstündigen, in sich abgeschlossenen Episoden toben sich namhafte Regisseure wie Tobe Hooper („Poltergeist“), Don Coscarelli („Bubba Ho-Tep“) oder John McNaughton („Henry – Portrait of a Serial Killer“) abseits der internationalen Leinwände aus, um dem kommerzialisierten Fach des Horrorfilms neuen Schrecken zu verleihen.

„Deer Woman“ ist der Beitrag von John Landis („Bloody Marie“). Darin häufen sich die Funde grausam zu Tode gestampfter Männer. Detective Dwight Faraday (Brian Benben, „Dark Angel”), „Spezialist” in der Handhabung animalischer Delikte, wird mit dem Fall betraut, erregt das vorgehen doch den Verdacht tierischer Attacken. Im Laufe der Ermittlungen stößt er auf eine alte indianische Legende, nach der eine schöne Frau mit den Läufen eines Hirsches auf die Jagd nach achtlosen Männern geht. Während Faraday mit der Theorie der Hirschfrau hadert, geht das Töten unvermittelt weiter.

Ein traumatisierter Cop macht Jagd auf dämonisches Rothwild. „Deer Woman“ ist ein echter John Landis. Statt auf Spannung und eine düstere Atmosphäre setzt der Kult-Regisseur, der mit Sohn Max auch das Drehbuch schrieb, auf Humor und Kurzweil. Dabei variiert er Elemente seines „American Werewolf“, dem bei Faradays Nachforschung flüchtige Referenz erwiesen wird, mit Irrwitz und gewohnt schrägen Charakteren. Deren Auskleidung beschränkt sich auf grobe Umrisse, glaubhaft sollen die überspitzten Figuren ohnehin nicht erscheinen.

Grotesker Höhepunkt ist die sich im Geiste des Ermittlers verselbständigende Theorie zum Tathergang des ersten Mordes, die von einer Hirschkeule schwingenden Furie zum aufrecht gehenden Paarhufer mit Holzfällerhemd kein Auge trocken lässt. Abseits des gut aufgelegten Brian Benben genügt John Landis die rassige Hirschfrau Cinthia Moura als erotischer Fixpunkt und Sonja Bennett („The Fog“) als spleenige Pathologin, um seine amüsant makabre Grusel-Komödie sicher über die Ziellinie zu bringen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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