Massendefekt – Tangodiesel (2012, Massendefekt Records)

massendefekt-tangodieselDas Wort „Neuanfang“ wird immer wieder gerne in den Mund genommen. Aber nicht immer passiert dann auch wirklich etwas, häufig bleibt es bei ein paar nett gemeinten Bemühungen. Im Falle von MASSENDEFEKT ist das anders. Denn nach dem Ausstieg ihres Sängers mussten Veränderungen zwangsläufig her. „Tangodiesel“ zeigt dies, im Übrigen ist es die erste Veröffentlichung auf ihrem eigenen Label. Auch hier gehen sie also neue Wege.

Mit neuem Sänger haben die Jungs aus dem Düsseldorfer Raum dreizehn neue Songs eingespielt, hinzu kommen noch zehn alte und neu aufgenommene Hits. Damit man sich gleich daran gewöhnen kann. Wobei sich zu früher – immerhin haben MASSENDEFEKT auch schon zehn Jahre auf dem Buckel – gar nicht viel geändert hat. Noch immer wird das Pedal durchgedrückt, wobei die tempolastigen Passagen immer wieder von hymnischen Refrains kurz ausgebremst werden. Das hat zuvor bei Songs wie „Den nächsten Krieg gewinnt der Tod“ oder dem großartigen „Der Weg“ geklappt und auch die neuen Songs reihen sich da fast nahtlos ein. „Überlebt“ erinnert ein bisschen an eine deutschsprachige Ausgabe von BAD RELIGION, zumindest in Punkto melodisch hymnischer Refrains muss man sich vor der Legende nicht verstecken.

Auch das folgende „Der Hoffnung entgegen“ offenbart erhebliches Hit-Potential. Zwischendurch nehmen sie das Tempo mit „Tagebuch“ mal etwas heraus, um mit dem bekannten, sehr melodischen „Wellenreiter“ wieder voll nach vorn zu preschen. In einer akustischen Version mit ein bisschen Flamenco-Gitarren beendet dieser dann später in einer alternativen Version den offiziellen neuen Teil von „Tangodiesel“. Man muss sich um MASSENDEFEKT also gewiss keine Sorgen machen und dem guten Düsseldorfer Ruf werden sie auch in Zukunft gerecht. Zwischen den HOSEN und BROILERS ist gewiss noch ein Plätzchen frei, das die Jungs hier locker ausfüllen können.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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