Marley & Ich (USA 2008)

marley-und-ichDer Hund gilt gemeinhin als bester Freund des Menschen. Natürlich gibt es unzählige Filme, die genau dies zum Thema haben, mal mehr und auch mal weniger. Ein weiteres Beispiel für die grenzenlose Liebe zwischen Mensch und haarigem Vierbeiner ist auch die Mixtur aus Familiendrama und Komödie „Marley & Ich“. Wobei der Hund, hier namentlich Marley, gar nicht so im Zentrum des Films steht, wie man dies erwarten könnte.

Die Grogans – frisch verheiratet und verliebt wie am ersten Tag – sind noch Macher. Sie setzen sich nicht hin und hadern mit ihrem Leben, sie erfüllen sich Träume. Deswegen ziehen John (Owen Wilson) und Jennifer (Jennifer Aniston) auch nach Florida, wo John einen neuen Job als Reporter beginnt. Nach geraumer Zeit, eigentlich wäre der Zeitpunkt für einen weiteren Schritt (Kind) gekommen, schenkt John seiner Frau einen kleinen Labrador-Welpen, da er sich nicht sicher ist, ob ein Kind aktuell passend ist. Es entwickelt sich schnell eine intensive Beziehung zwischen den Eheleuten und dem Hund Marley, der jedoch gerade in seiner Wachstumsphase für Chaos sorgt. Die Jahre vergehen, beide werden doch noch Eltern, ziehen wieder um, haben mit den Problemen und Alltagssorgen einer Ehe zu kämpfen und Marley ist immer an ihrer Seite und scheint die Familie irgendwie zusammenzuhalten.

Die zwei Gesichter des Films sind so offenkundig wie fragwürdig. In der ersten Hälfte noch mehr eine Komödie, wobei der Humor sehr begrenzt ist und nur selten Fahrt aufgenommen wird. Die zweite Hälfte dann geht mehr als Familiendrama durch, mit etlichen emotionalen Momenten und einem rührseligen Ende. Eine klare Linie, was genau nun eigentlich die Absicht von Regisseur David Frankel („Der Teufel trägt Prada“) ist, das bleibt offen. Denn beide Teile wollen nicht recht zusammenpasse. Nur grob wird im Mittelteil das Geschehen mehrerer Jahre zusammengefasst, bestehend im Wesentlichen aus dem Unmut von Jennifer Aniston als Hausmütterchen und Owen Wilson als Möchtegern-Freigeist. Die aufkeimenden Probleme mögen prinzipiell nachvollziehbar sein, deren Zurschaustellung und Lösung gleichermaßen oberflächlich wie unnütz.

Owen Wilson („Nachts im Museum“) und Jennifer Aniston („Friends“) haben beide zweifelsfrei einen Sympathiebonus, doch ausspielen können sie ihn nie. Ihre Probleme wirken gekünstelt und gestellt, der Hund verkommt im weiteren Verlauf des Films zur Randfigur und die Kinder sind einfach da. Spätestens beim tränenreichen Finale geht das Licht dann völlig aus. Denn rührend ist hier nichts. Was einem in gewisser Hinsicht als auf den Hund gekommene Komödie verkauft wird, ist davon meilenweit entfernt. Der Film hat kaum Lacher und die Alltagsprobleme nerven schnell. Ein kurzes Highlight ist die kaum wiederzuerkennende Kathleen Turner („Der Rosenkrieg“) in einer winzigen Rolle, die ihr Körpervolumen wohl fast verdreifacht hat. Auch Alan Arkin („Little Miss Sunshine“) ist dabei. Aber das kann diesen immens belanglosen Film natürlich auch nicht retten.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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