Manticore – Blutige Krallen (USA 2005)

manticoreHorror und Krieg, das gehört (logischerweise) zusammen. In „Manticore – Blutige Krallen“ kombiniert Tripp Reed („Walking Tall – The Payback“) die Aspekte filmisch. Und eine mystische Mörderbestie vor dem Hintergrund des Irakkriegs hätte auch tatsächlich über hintersinniges Überraschungspotential verfügt. Doch anstatt realpolitische Bezüge mit den kalkulierten Schocks eines Creature Features zu vermengen, bringt Reed nur eine müde Mischung aus B-Action und miesen Computertricks zustande.

Mit einem magischen Medaillon erweckt der selbsternannte Herrschernachfahr Umari (Faran Tahir, „Iron Man“) den Manticore zum Leben, ein sagenumwobenes geflügeltes Mischwesen mit Löwenkörper und Skorpionschwanz. Mit dessen Hilfe will er die Ungläubigen vernichten und die Macht an sich reißen. Dumm nur, dass das Monstrum gleich nach Wiedererwachen über jeden herfällt, der nicht gleich mit dem Zauberartefakt winken kann. Zumindest, bis zum Eingreifen amerikanischer Streitkräfte.

Vom Vorgesetzten („Rasenmäher-Mann“ Jeff Fahey) wird Sergeant Baxter (Robert Beltran, „Star Trek: Voyager“) beauftragt, mit seiner Einheit eine verschwundene Fernsehreporterin aufzuspüren. Die Spur führt in ein Bergdorf, dessen Bewohner vom Manticore dezimiert wurden. Zwar stoßen sie vor Ort auf die zickige Journalistin, der Rückweg jedoch wird von der gefräßigen Kreatur und einem Sandsturm versperrt. Truppenunterstützung bleibt aus, provisorisch verbarrikadiert nur die Suche nach einem Weg, die schier unzerstörbare Kreatur zu besiegen.

Neben dem schlecht gepixelten Ungeheuer, das im Abseits atmosphärischer Dichte lediglich für vereinzelten Aderlass tauglich erscheint, stößt vor allem die Befreierrhetorik bei der Darstellung der US-Truppen auf. Baxter und seine Getreuen werden als Beschützer der von Terroristen unterdrückten Iraker hofiert. Einem Film wie „Manticore“ darf sicher nicht mehr als der Wille zur Unterhaltung unterstellt werden. Das Setting aber schreit in diesem Falle geradewegs nach einem Statement zur politischen Lage. Aufgrund des schwachen Skripts fällt jenes aber ebenso unbefriedigend aus, wie die jämmerlichen Computertricks.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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