William Lustig („Der Sunset-Killer“) hatte mit dem Bild des Freund und Helfers in Uniform aufgeräumt, als er 1988 den „Maniac Cop“ auf eine in Angst erstarrte Großstadt hetzte. Jener hünenhafte Polizist, namentlich Matt Cordell, war Opfer einer Intrige geworden, wanderte in den Knast und wurde dort unter der Dusche – wo auch sonst? – von Mithäftlingen brutal ermordet. So schien es. Irgendwann aber kehrte er zurück, furchtbar entstellt und aufgeladen mit ungesundem Hass auf (und für) seine Umwelt. Also tötete er unbescholtene Bürger, bis ihn der aufgrund seiner Taten in Verdacht geratene Kollege Jack Forrest zur Strecke brachte.
Forrest, gespielt vom emsigen B-Star Bruce Campbell („Night of the Intruder“), ist auch bei der nur ein Jahr später produzierten und abermals von Larry Cohen („It´s Alive – Die Wiege des Bösen“) geschriebenen Fortsetzung dabei. Bevor das Morden aber von neuem beginnt, wird das Finale des Erstlings noch einmal als Einleitung vorgeschoben. Danach geht’s gleich zur Sache, wenn Cordell, wieder verkörpert von Robert Z´Dar („Upworld“), einen soeben überfallenen Ladenbesitzer mit Blei füllt. Ein ähnliches Schicksal ereilt (leider) auch Forrest und etwas später Teresa (Laurene Landon, „Hundra“), seine Partnerin aus dem ersten Teil.
Also müssen neue Figuren her, um dem zunehmend hässlichen Mordsbullen Einhalt zu gebieten. Mit der bewährten Reibeisenvisage Robert Davi („Predator 2“) und Claudia Christian („The Hidden“) sind die schnell gefunden und nehmen als Detective McKinney und Psychologin Susan den Staffelstab des Nachklapps entgegen. In dem paaren sich unter Lustigs routinierter Handhabe Slasher-Horror und B-Action, was zu respektablem Blutverlust und der wonnigsten Erstürmung eines Polizeireviers seit Schwarzeneggers Performance in „Terminator“ führt.
Natürlich ist „Maniac Cop 2“ nur eine schematische Variierung seines Originals und obendrein klischeeversetzter Krawall mit gesteigertem Gewaltanteil. Doch der kurzweilige und auch in den Nebenrollen mit Michael Lerner („Flucht aus Absolom“) und Charles Napier („Rambo II“) ansehnlich besetzte Film macht Spaß. Wenn Cordell auf seiner Rachetour mit einem Frauenmörder (Leo Rossi, „Angeklagt“) paktiert, läuft alles auf eine feurige Vendetta hinaus, bei der Lustig bis zum abermals als Türöffner einer Fortsetzung fungierenden Finales ausreichend Gelegenheit zu Blech- und Personenschäden ergreift. Sehr zur Freude des Genre-Connaisseurs.
Wertung: (6 / 10)