Manheim – Nihil (2013, Eternal Sound Records)

manheimnihilBlack Metal-Traditionalisten aufgepasst! Denn MANHEIM drehen all den modernen Avantgarde-, Post- und Sonstwie-Tendenzen eine lange Nase und konzentrieren sich auf das, was zwischen den Hörnern des sardonischen Ziegenbocks abgründige Stimmung schafft. Mit „Nihil“ wurde denn auch gleich der passende Titel für ihr jüngstes Werk gefunden. Obwohl sich die Kroaten rockig rollenden Einflüssen nicht versperren, rufen sie ihr Repertoire mit grabkalter Präzision auf und verzichten dabei auf Schnörkel sowie allzu viel Abwechslungsreichtum. Na gut, die sporadisch eingeklimperten Keyboard-Parts mögen für einen flüchtigen Blick über den Tellerrand stehen, da sie aber nur selten eingestreut werden, trüben sie auch nicht den Blick fürs Wesentliche.

Der Sound ist rau und dumpf, wird dabei aber mit ausreichend Dampf gereicht, um die Walze mit unterschwelligem Schmiss am Rollen zu halten (siehe vor allem „Prigrli besmisao“ oder das schwer kesselnde „Kreatura“). Die ins Mikro geblökten Vocals – wahlweise in der Heimatsprache der Urheber oder Englisch – haben standesgemäß monotone Prägung, verfehlen das anvisierte Ziel im Kombinat mit der atmosphärischen und technisch ansprechenden Rückbesinnung auf klassisches Schwarz-Metall (als Referenz dürfen DARKTHRONE herhalten, deren „Deathcrush“ gleich gecovert wird) aber nicht. Wer Kritikpunkte sucht, wird sie auch diesmal unweigerlich finden, aber MANHEIM knüpfen insgesamt doch überraschend feste Bande zum Sound der Vergangenheit. Neu ist das alles nicht. Aber seit wann scheren sich Befürworter bestimmter Stilrichtungen schon um Originalität? Hauptsache es fühlt sich richtig an – in diesem Falle sogar richtig düster!

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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