Maneater (USA 2006)

maneater-buseyDer Tiger ist los! Nein, die Rede ist nicht von Gary Busey, der selbigen in Filmen wie „Bulletproof – Der Tiger II“ gern mal raushängen ließ, sondern von einer echten Großkatze. Die macht eine beschauliche Region in den Appalachen unsicher, die von Überbiss Busey als Sheriff betreut wird. Der, namentlich Grady, plagt sich normalerweise mit konkurrierenden Quilt-Verkäuferinnen fortgeschrittenen Alters herum. Doch als Teile zerrissener Körper in der Natur gefunden werden, macht sich rasch Panik breit.

Viel Geld stand Gary Yates („Eye of the Beast“) für seinen soliden Tier-Horror-Abklatsch nicht zur Verfügung, so dass bereits der einleitende Autounfall im Off geschehen muss. Weil der kleine Roy (Ty Wood) nachts in den Weg eines Trucks schlafwandelt, kommt dieser von der Straße ab und ermöglicht seiner Fracht, einem 300 Pfund schweren bengalischen Tiger, die Flucht. Die bigotte Mutter des Jungen glaubt zwar fest an Gott den Allmächtigen, nicht aber an die Schilderung des Sohnes über seine überdimensionierte Schmusekatze.

Die vom US-Sender Syfy in Auftrag gegebene Maneater Series zeichnet sich nicht gerade durch Qualität aus. Daran konnten auch Mimen wie Michael Madsen („Croc“) oder F. Murray Abraham („Blood Monkey“) nichts ändern. „Maneater“, der Startschuss der Reihe, ist zumindest dahingehend eine Ausnahme. Denn Busey grimassiert sich mit Sheriff-Stern am Anzug redlich durch die reichhaltige Klischeesoße und verleiht dem Film damit immerhin einen respektablen Unterhaltungswert.

Nach den ersten Toten wendet sich Grady direkt an die Presse. So viel Weitsicht kommt beim Bürgermeister nicht gut an, der natürlich das jährliche Mais- und Apfelfest (!) in Gefahr wähnt. Neben solch überflüssigen Standarten nervt vor allem der Junge mitsamt seinem spirituellen Band zum Untier. Überhaupt sind die Nebenakteure so schwach wie die nur spärlich angerissenen Subplots. Positiv hervor sticht lediglich Ian D. Clark („Cruel Intentions 2“) als britischer Jagdveteran Colonel Graham. Als die Nationalgarde versagt, eröffnet er mit Safarilook und doppelläufiger Flinte die Hatz auf den Menschenfresser.

Wohin das führt, kann sich jeder denken, der von „Jaws“ eins bis drei zählen kann. An Spielbergs Killerfisch-Klassiker erinnert Yates im Besonderen, als eine Prämie auf den Kopf der Bestie ausgesetzt und die Stadt von Hobbyjägern überrannt wird. Löblich erscheint, dass mit einem echten Tiger gedreht wurde und kein schlecht getrickstes genmanipuliertes CGI-Ungeheuer sein Unwesen treibt. Aus Kostengründen finden die Attacken im Abseits der Kamera statt. Für den Schockeffekt sollen Nahaufnahmen zerschredderter Dummies oder abgekauter Köpfe sorgen. Spannend, geschweige denn hochwertig ist der Film nicht. Aber gerade innerhalb der Maneater Series gibt es doch deutlich ärgere Beiträge.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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