Mandroid (USA 1993)

mandroidWem sich bei einem Satz wie „Basierend auf einer Originalidee von Charles Band“ nicht die Nackenhaare kräuseln, der geriet entweder nie in die Fänge der Billigfilmer von Full Moon Entertainment, oder ist im Hinblick auf qualitätslose Unterhaltungsformen schlicht unverwüstlich. Auch bei „Mandroid“ schöpfen Band und Kumpanen – die der Welt solch wunderbare Werke wie „The Brain“ und „In-Vitro“ schenkten – aus dem Vollen, beziehungsweise fischen im Trüben. Je nachdem, auf welcher Seite der Qualitätsgrenze man als Zuschauer gerade steht.

Der Plot ist denkbar simpel: Tausendsassa Dr. Zimmer (Robert Symonds, „Primary Colors“) hat ein kristallines Element geschaffen, das, eingesetzt in den Prozessor eines Androiden, dessen Steuerung per Gedankenkraft ermöglicht. Sein Partner Dr. Drago (Curt Lowens, „Firefox“) ist von dieser Entdeckung so angetan, dass er sie allein für seine Zwecke – die Weltherrschaft ist sicher nicht zu hoch gesteckt – zu nutzen gedenkt. Bei einem Unfall wird der Missgünstling schwer verunstaltet, was sich auf die ohnehin marode Psyche noch unvorteilhafter auswirkt. Zimmers Tochter Zanna (Jane Caldwell, „Trancers III“) und Gespiel Wade (Brian Cousins, „Killer Instinct“) sind gewillt, ärgeres zu vermeiden.

„Seine Kraft sind deine Gehirnströme“, heißt es auf dem Cover. Das ein oder andere Ampere Gehirnstrom hätte den Machern dieses ausladend unsinnigen Machwerks ebenfalls nicht schlecht zu Gesicht gestanden, gehört der „Mandroid“ doch schleunigst in die nächste Schrottpresse. Die Sets bestehen aus Pappe und Folie, um Geld für die Maskenpaste des entstellten Finsterlings Dr. Drago einzusparen, trägt der zumeist schmucklose Kopfbedeckungen auf. Während die Gesichtshaut Blasen wirft, nistet sich der Schuft in einer alten Fabrikanlage ein und rekrutiert einen stummen Penner (Ion Haiduc, „Subspecies II – IV“) als Wirtschafter. Der Weltherrschaft steht quasi nix mehr im Wege.

Den kostensenkenden Faktor Osteuropa, hier Rumänien, erschloss Produzent Charles Band früh. Das Ambiente des zerbröselnden Ostblocks fügt sich in angemessener Weise um die ereignisarme Billigproduktion. Das diese so belanglos wie langweilig ist, rechtfertigt die Fortsetzung „Invisible – Die unheimliche Macht“, vom schwedischen Regisseur Jack Ersgard („Visitors“) auf Geheiß des Trash-Gurus Band gleich hinterdrein gedreht, noch weniger. Ein bisschen Geballer und Gewalt auf mittlerem B-Niveau gibt es im Aufkommen des Showdowns auch noch. Wer bis dahin nicht entschlafen ist, verpasst trotzdem nichts.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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