Mamma Mia! (USA/GB/D 2008)

mamma-miaEin persönliches „Waterloo“ blieb ABBA mit ihrem gleichnamigen Song erspart. Die schwedische Pop-Gruppe gewann 1974 mit eben diesem Titel den Eurovision Song Contest. Es war einer der größten Erfolge des Quartetts, beileibe aber nicht der letzte. Ein Vierteljahrhundert später feierten sie den internationalen Siegeszug des von der männlichen Hälfte des Gespanns, Björn Ulvaeus und Benny Andersson, ersonnenen Musicals „Mamma Mia!“, das die klassischen Hits der 1982 aufgelösten Band in eine nichtige Feelgood-Geschichte presst.

Noch heute, Jahrzehnte später begeistern ABBA die Massen. Was auf der Bühne funktioniert, verspricht somit auch auf der Leinwand satte Gewinne. Kinofassungen populärer Musicals, beispielsweise „Chicago“, bewiesen deren kommerzielle Zugkraft und stärkten das Vertrauen der Produzenten. Die, hier sind es unter anderem Tom Hanks und Gattin Rita Wilson, bewiesen sicheres Gespür und verpflichteten eine Starbesetzung, die vor lichtdurchfluteten Studiokulissen bewährte wie generationsübergreifende Kult-Hymnen anstimmt.

Auf einer verschlafenen griechischen Insel betreibt die alleinerziehende Donna (Meryl Streep, „Marvins Töchter“) ein Hotel. Dort soll auch die anstehende Hochzeit von Tochter Sophie (Amanda Seyfried, „Alpha Dog“) ausgerichtet werden, die passend zum Ehrentag gern ihren Vater kennen lernen würde. Aus den Tagebüchern der Mutter entnimmt sie drei mögliche Kandidaten, Unternehmer Sam (Ex-Bond Pierce Brosnan), Abenteurer Bill (Stellan Skarsgard, „Pirates of the Caribbean“) und Banker Harry (Colin Firth, „Bridget Jones“). Von deren promptem Erscheinen ist Donna jedoch gar nicht begeistert.

Die von Bühnenregisseurin Phyllida Lloyd locker inszenierte Burleske fährt allerlei humorige Verwechslungs- und Liebeseskapaden auf, hangelt sich dabei jedoch nur von einer flüchtigen Alibibegebenheit zur nächsten. Das kaum existente Handlungskonstrukt bleibt nur ein vager Aufhänger für die von den Darstellern selbst (mehr oder weniger gelungen) intonierten Hits, denen sie sich aber mit solchem Feuereifer widmen, dass der Gute-Laune-Effekt entgegen aller Schwächen durchweg erhalten bleibt. Pure Lebensfreude ist das nicht, dafür fehlt die Bindung zwischen Schauspielern und Publikum. Ein harmloser Spaß mit zeitlosen Musikstücken ist „Mamma Mia!“ aber dennoch geworden.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

 

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