Die MAD CADDIES dürfen mittlerweile zu Fat Wreck-Veteranen gezählt werden. Das Band-Portfolio des Labels hat sich in den vergangenen Jahren doch etwas geändert hat und nun gehört man quasi zum „alten Eisen“. Erstmals traten die Ska-Punker 1999 im Vorprogramm von NO USE FOR A NAME und TILT in Deutschland auf. Was folgte war Jahr für Jahr ein Besuch in Europa und die Fanbasis wuchs mit jedem Gastspiel. Berechtigterweise, denn die Live-Qualitäten der MAD CADDIES gehören sicherlich zum Besten, was das Genre zu bieten hat.
„Keep It Going“ ist das bereits fünfte Studioalbum der Band, bei dem die Veränderungen zum Vorgänger bislang am deutlichsten zum Vorschein kommen und die Jungs sich noch nie so weit vom Punkrock entfernt haben. Als reine Punkband konnte man die MAD CADDIES ohnehin nie sehen, zu sehr waren und sind sie im Ska, Reggae und Dixie verwurzelt. Dennoch bewiesen sie zu früheren „Road Rash“-Zeiten durchaus ihr Faible für schnellere Nummern, von denen sich auf „Keep It Going“ nicht allzu viele befinden. Gerade mal drei Stücke („The Dirge“, „Tired Bones“ und „Today“) gehen etwas mehr nach vorn, was musikalisch wahrlich immer noch kein Vergleich zu früher ist.
Allerdings ist dies auch das homogenste Album einer Band, der man ein Album wie „Rock the Plank“ gar nicht mehr abnehmen will. Die Stücke versprühen durchweg ein positives Gefühl, die Band schwelgt im Reggae-Feeling, transportiert den Sommer in Form von großartigen Hymnen wie „State of Mind“, „Backyard“ oder „Reflections“ (leicht Flamenco angehaucht) unbeschwert ins heimische Wohnzimmer. Das erscheint – wenn man gerade die ersten beiden Alben lieben gelernt hat – zu Beginn noch etwas ungewohnt, doch ist dies einfach die perfekte Platte für einen ausgedehnten und langen Sommer. Mit der innoffiziellen Caipirinha-Hymne „Today“!
Wertung: (8 / 10)