Man muss den unfertig scheppernden Sound von Formationen wie LIFE CRIME einfach lieben. Denn Bands wie diese sind so weit von den kommerziellen Standarten der Musikindustrie entfernt wie der HSV vom Gewinn der Champions League. Dass dabei für ungeübte Ohren akute Gehörgangfolter herausspringt, macht die Sache nicht weniger willkommen. Da werden ohne Rücksicht auf Trendgespenster oder Perfektionismus nach eigenem Gusto Instrumente malträtiert, dass es nur so aus der Beschallungsanlage raucht.
Was die Grazer auf ihrem Albumerstling „Ordinary Madness Excess“ bieten, ist eine wilde Mischung aus Grindcore und Hardcore-Punk der ganz alten Schule. Die 14 Tracks werden durch die Bank (na gut, das beschließende „Black Room“ reißt noch die Marke von vier Minuten) in weniger als 120 Sekunden abgefrühstückt, was den Titel mit einiger Rasanz zum Programm erhebt. Der wilde Ritt durch die Untiefen verzerrt melodischen Gebolzes bleibt konsequent unangepasst und Dank des angezogenen Tempos ist die Scheibe fast schneller vorbei als wahrgenommen. Kurzum: Räudiger Scheiß mit abseitigem Spaßpotenzial.
Wertung: (7 / 10)