Irgendwann landeten auch LESS THAN JAKE bei Fat Wreck. Die sympathischen Ska-Punks aus Florida hatten mit Platten wie „Losing Streak“ und „Hello Rockview“ Klassiker des Gute-Laune-Cores abgeliefert und folgten in der Blütezeit von Fat Mikes Plattenschmiede – wie auch Combos des Formats SICK OF IT ALL – dem Ruf des NOFX-Frontmanns. Für die Clowns-Truppe aus Gainesville sollte es allerdings ein kurzes Gastspiel bleiben und nach nur einem Album, dem 2000 vorgestellten „Borders & Boundaries“, verabschiedeten sie sich wieder in Richtung Major-Kontrakt – zumindest bis zur 2013 vollzogenen Rückkehr.
Nachdem „Hello Rockview“ mit beachtlichem Erfolg eingeschlagen war (nicht umsonst gilt die Scheibe bis heute als eine der stärksten von LESS THAN JAKE) und die Popularität der Band gerade in Europa massiv befeuerte, waren die Erwartungen an den Nachfolger entsprechend hoch. Vollends erfüllt wurden sie nicht, wenn „Borders & Boundaries“ auch routinierte Unterhaltung mit vereinzelt zünftigen Hits bietet. Deren größte blieben die Ballade „Look What Happened“ und „Gainesville Rock City“, die auch heute bei kaum einem Auftritt fehlen dürfen.
Daneben aber wird deutlich, dass sich LESS THAN JAKE in dieser Zeit mehr und mehr dem Pop-Punk zuwandten. Die Bläserfraktion ist zwar ständiger Begleiter, die unterschwellige Härte früherer Outputs wirkt hier aber bereits ein gutes Stück gemildert. Eingängig ist das Album zweifelsfrei, wie Beiträge der Güteklasse „Magnetic North“, „Suburban Myth“, „Bad Scene and a Basement“ oder das punkige „Mr. Chevy Celebrity“ unterstreichen. Das letzte Fünkchen Begeisterungsfähigkeit geht der Platte aber insgesamt ab. Für muntere Kurzweil ohne nennenswerte Ausfallerscheinungen reicht es aber dennoch problemlos.
Wertung: (7 / 10)