„What the hell is wrong with this town? Those guys were like fucking rabid.“ – Carrie
„They had fangs. Those other two died pretty quickly when I put a stake through their heart. So, obviously… they’re Lutherans.“ – Bone
„Titty Twister war gestern!“ Forsch nimmt es „Legion der Vampire“ auf dem Cover mit der Horror-Groteske „From Dusk Till Dawn“ auf. Solche Vergleiche allerdings erübrigen sich. Denn bis auf den ironischen Umgang mit klassischen Blutsauger-Mythen haben beide Filme nichts gemein. In Barak Epsteins und Blair Rowans Billigproduktion geht es um die Verbindung von pubertärem Humor und Splatter. Eine nicht eben seltene Mischung, der meist jedoch jener sympathische Charme abgeht, der über technische Defizite und mangelnde Originalität hinwegsehen lässt. Glücklicherweise geht die Rechnung in diesem Falle auf.
Weichei Sam (Nate Rubin) und Freundin Carrie (Robin Gierhart) sind mit Querulant Bone (auch an den Effekten beteiligt: Deva George) auf dem Weg zu einem Musikfestival. Weil Sam den Inhalt seines nervösen Magens aber über die einzige Straßenkarte speit, ist das ungleiche Trio zum Zwangsstopp an einer abgelegenen Tankstelle gezwungen. Dort werden sie von einem Vampir attackiert, der Sam beißt und selbst in eine Kreatur der Nacht zu verwandeln droht. Zuflucht suchen sie im Haus, zugleich der eigens gegründete Staat „Housechusetts“ (!), des bekloppten Byron (Tony Medlin).
Mit viel Herz- und noch mehr Kunstblut zieht der halbprofessionelle Horror-Trash das kleinstädtische Grauen durch einen Kakao aus Fäkalzoten und herrlich absurden Dialogen. Gerade letztere wirken nicht, wie so oft, aufgesetzt und krampfhaft um Coolness bemüht, sondern spielen erfrischend pointiert mit Klischees und Anzüglichkeiten. Das mangelnde Budget wird durch die Einsatzfreude der (Laien-)Darsteller und visuellen Einfallsreichtum wett gemacht. Genau so müssen Underground-Streifen beschaffen sein, respektlos, temporeich und politisch unkorrekt.
Während die Eingeschlossenen nach Wegen fahnden, die Nacht bis zur rettenden Morgendämmerung zu überleben, berufen die nicht eben mit Verstand gesegneten (Provinz-)Vampire eine Versammlung zur Beratung des weiteren Vorgehens ein. Zu der erscheint auch Tom Towles („House of 1000 Corpses“) und rät zur Ausmerzung mit Feuer. Neben den übermütigen Pimmelwitzen und dem eimerweise verschütteten Blutersatz glänzt „Legion der Vampire“ mit einer satirischen Breitseite auf die korporative Landverödung durch Wal-Mart und Co. Ein unbekümmerter und erhellend sinnfreier Erwachsenenspaß also. Oder wie formulierte es unlängst ein Werbespot treffend: „Tu nicht so erwachsen!“
Wertung: (7 / 10)